Islamwissenschaftler Bernard Lewis gestorben

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Der amerikanische Islamwissenschaftler Bernard Lewis ist am Wochenende im Alter von 101 Jahren gestorben. Der in London geborene Sohn eines jüdischen Immobilienmanagers galt jahrzehntelang als einer der weltweit führenden Islamexperten.

Bernard Lewis

APA/AFP/Kerim Okten

Ab 1974 lehrte Lewis in den USA an der Princeton University. In Hunderten Artikeln und mehr als 30 Büchern etablierte er sich über Jahrzehnte als einer der weltweit führenden Islamexperten. Dabei brachte er seine religionswissenschaftlichen Thesen auch in die Analyse aktueller politischer Konflikte ein.

„Kampf der Kulturen“ vertreten

Lewis’ Sicht war aber alles andere als unumstritten. Er war einer der führenden Vertreter der These eines „Kampfs der Kulturen“, den er als Quelle für viele Konflikte im Nahen Osten ausmachte. Darüber hinaus engagierte er sich auch aktiv in der Politik, etwa als Berater des damaligen US-Präsidenten George W. Bush.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu würdigte Lewis gestern als einen der großen Gelehrten seiner Zeit. „Ich habe wertvolle Erkenntnisse aus unseren vielen Treffen im Laufe der Jahre gewonnen. Die Weisheit von Professor Lewis wird uns auch in den nächsten Jahren weiterhin leiten“, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Premiers.