Flugzeug war fast 40 Jahre alt
Ermittler des Flugzeugabsturzes auf Kuba haben einen der Flugschreiber der Maschine gefunden. Die Blackbox sei in einem guten Zustand, sagte der Verkehrsminister des sozialistischen Karibikstaates, Adel Yzquierdo, am Samstag. Yzquierdo sagte dem Staatsfernsehen, Experten arbeiteten intensiv an der Absturzstelle, um auch den zweiten Flugschreiber zu finden.
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Flug DMJ 0972 war kurz nach dem Start am Freitag in Havanna abgestürzt. Dabei kamen nach offiziellen Angaben der kubanischen Behörden 110 Menschen ums Leben. Drei Menschen überlebten schwer verletzt. Ob ein technischer Fehler zum Absturz führte, ist unklar - bemerkenswert ist jedenfalls das fortgeschrittene Alter der Maschine.
Immer wieder Probleme
Das Baujahr der Boeing 737 mit der Kennnummer XA-UHZ ist 1979 - der Jet ist also fast 40 Jahre alt. Die Maschine gehörte der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh, sie wurde jedoch von der staatlichen kubanischen Gesellschaft Cubana de Aviacion gemietet und betrieben. Die Fluggesellschaft Damojh wurde 1990 in Mexiko gegründet, zur Flotte zählen laut Ministerium lediglich drei Flugzeuge.

APA/AFP/Adalberto Roque
Von der Boeing 737 sind nur mehr Trümmer übrig
Cubana de Aviacion hat seit Längerem Probleme mit der eigenen Flotte und setzt daher verstärkt auf das Chartern von Maschinen, die dann verschiedene nationale und internationale Routen abdecken. Erst vor Kurzem stellte die kubanische Staatsairline aufgrund technischer Probleme vorübergehend alle Inlandsflüge ein.
Zweitägige Staatstrauer
Kubas Präsident Miguel Diaz-Canel sprach den Familien im Namen der Regierung Beileid aus. In Kuba wurde eine zweitägige Staatstrauer ausgerufen, die Flaggen wurden landesweit auf Halbmast gesetzt. Auch der ehemalige kubanische Präsident Raul Castro drückte sein Beileid aus. Der mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto schrieb auf Twitter, Mexikos Gedanken seien bei den Familienangehörigen und Opfern.
Mehr als die Hälfte der Opfer stammte nach Angaben der Zeitung „Cubadebate“ aus der Stadt Holguin im Osten der Insel, die das Ziel des Flugs DMJ 0972 gewesen wäre. Familien der Opfer reisten nach Havanna, berichtete die Zeitung „Granma“.
Unmittelbar nach dem Start abgestürzt
Die Maschine war unmittelbar nach dem Start auf einem Feld nahe dem Flughafen Jose Marti zerschellt. Die weißen Teile lagen zwischen hohem Gras und Palmen. Die Besatzung stammte aus Mexiko - bei den insgesamt sechs Mitgliedern handelte es sich den Angaben zufolge um den Piloten und den Kopiloten, einen Techniker sowie Kabinenpersonal.
Der letzte größere Unfall einer Passagiermaschine in Kuba hatte sich 2010 ereignet. Damals war in dem Karibik-Staat ein Flugzeug der Airline Aerocaribbean mit Touristen an Bord auf dem Weg vom östlich gelegenen Santiago de Cuba nach Havanna abgestürzt. Alle 68 Insassen starben.
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