Grundmauern aus dem Jahr 1070
Am Samstag haben einander Prinz Harry und Meghan Markle das Jawort gegeben. Schloss Windsor, die westlich von London gelegene Residenz, war der zentrale Schauplatz der Hochzeit. Hinter hohen und dicken Mauern gelegen, ist die Burganlage seit mehr als 900 Jahren einer der englischen Königssitze. Königin Elizabeth II. verbringt hier viel Zeit und empfängt auch Staatsgäste.
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Die Grundmauern des mehrfach umgebauten und erweiterten Schlosses auf einem Hügel oberhalb der Themse stammen aus dem Jahr 1070, als Wilhelm der Eroberer eine Reihe von Festungen rund um London anlegte. In der Anlage befindet sich die spätgotische St.-Georgs-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Sie liegt innerhalb der Burgmauern im Unteren Hof von Schloss Windsor. Hier wurde Prinz Harry 1984 getauft.
Die Kirche baute Edward IV. 1475 für den Hosenbandorden aus. Die Kapelle sah schon viele royale Hochzeiten, darunter die mehrerer Kinder von Queen Victoria. Prinz Charles und Camilla empfingen hier im April 2005 nach ihrer Trauung den Segen der Kirche. Auch liegt dort begraben, wer in der Monarchie Rang und Namen hatte: von König Heinrich VIII. bis zu Queen Mum.
„Das englische Versailles“
Schloss Windsor gilt als das „englische Versailles“ und hat unter anderem Staatsräume wie die rund 55 Meter lange St.-Georgs-Halle. Die Decke des prunkvollen Raumes ist mit den Wappentafeln der Ritter des Hosenbandordens geschmückt.
Frogmore House ist ein Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor. Sein Name ist der riesigen Zahl von Fröschen geschuldet, die einst in dem sumpfigen Gebiet lebten. Das um 1690 erbaute House ließ Königin Charlotte in den 1790er Jahren für sich als Landschloss modernisieren. Das Anwesen wird von der königlichen Familie noch immer privat genutzt und ist nur an wenigen Tagen öffentlich zugänglich. In die idyllische Residenz hat Prinz Charles als Vater des Bräutigams 200 Gäste zum Abendempfang geladen. Das offizielle Verlobungsbild zeigt das Paar auf einer Veranda des Schlosses.
Heimat wird der Kensington-Palast
Wohnen wird das Brautpaar allerdings im Londoner Kensington-Palast, dem Wohnsitz mehrerer Mitglieder der britischen Königsfamilie. Dieser imposante Backsteinbau liegt in den weitläufigen Kensington Gardens im Zentrum Londons. Auch mehrere kleinere Wohnhäuser befinden sich auf dem Gelände.
Zu den insgesamt 15 Bewohnern des Kensington-Palastes zählen die Cousins von Königin Elizabeth II., die Prinzen Richard, Edward und Michael, die alle über 70 Jahre alt sind. Bei den jungen Royals ist der Kensington-Palast als Wohnsitz beliebt: Die 28-jährige Queen-Enkelin Prinzessin Eugenie, die im Oktober heiratet, lässt gerade ein Haus auf dem Gelände herrichten.
Abgeschirmt von neugierigen Blicken
Das Herrenhaus wurde 1689 von König William III. erworben. Er entschied sich wegen seines Asthmas für das im Grünen gelegene Gebäude, das damals vor den Toren der Stadt lag. Der Palast wurde zum beliebtesten Wohnhaus der Königsfamilie. Seit dem Tod von König George II. 1760 ist der Kensington-Palast als Wohnsitz der nachrangigen Mitglieder der Royal Family vorgesehen.
Harry und Meghan werden vom vergleichsweise bescheidenen Nottingham Cottage auf dem Gelände in „Wohnung 1“ umziehen - direkt neben „Wohnung 1A“, wo seit 2013 Prinz William mit Ehefrau Kate und inzwischen drei Kindern lebt. Harry und William verbinden mit Kensington Palace eine glückliche Phase ihrer Kindheit: Hier lebten sie in den zusammengelegten Wohnungen 8 und 9, die ihre Eltern Prinz Charles und Diana 1981 bezogen hatten.
Neben seinen illustren Bewohnern sind im Kensington-Palast auch rund 40 Bedienstete untergebracht. Touristen haben bei einem Besuch des Geländes kaum Chancen, die Royals zu sehen: Ihr Bereich ist gut gegen die Blicke der Öffentlichkeit abgeschirmt.
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