Trump hat Anwalt Zahlungen an Pornostar erstattet

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

US-Präsident Donald Trump hat seinem Anwalt Kosten zurückerstattet, die dessen Zahlung an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford (Stormy Daniels) entsprechen. Das geht aus einer jährlichen Finanzaufstellung des Präsidenten hervor, die heute von der Ethikbehörde der US-Regierung veröffentlicht wurde.

Der Anwalt Michael Cohen hatte der Pornodarstellerin kurz vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 für ein Stillhalteabkommen 130.000 Dollar (rund 109.000 Euro) gezahlt, damit sie nicht über eine angebliche Affäre mit Trump sprechen würde. Cohen hatte zunächst beteuert, die Zahlung aus eigener Tasche getätigt zu haben.

Widersprüchliche Aussagen über Zahlung

Trump sagte noch Anfang April, er habe nichts davon gewusst. Sein neuer Rechtsberater Rudy Giuliani sagte dann wenig später, der Präsident habe die Kosten an Cohen zurückerstattet. Clifford hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Trump, was dieser bestreitet.

Dem neuen Bericht zufolge erstattete Trump dem Anwalt im vergangenen Jahr für Auslagen aus dem Jahr 2016 einen Betrag zwischen 100.000 und 250.000 Dollar. In einem Brief an das Justizministerium erklärte die Ethikbehörde, dass Trump die Verbindlichkeit gegenüber dem Anwalt bereits im Bericht des Vorjahres hätte deklarieren müssen. Das werde mitgeteilt, falls es für weitere Untersuchungen relevant sein sollte.

Schweigegeld „sehr üblich unter reichen Menschen“

Infolge des Stillhalteabkommens stand auch der Vorwurf im Raum, dass Cohens Zahlung eine illegale Wahlkampfunterstützung gewesen sein könnte. Damit habe kurz vor der Wahl eine Rufschädigung des Kandidaten verhindert werden sollen, so die Logik. Trumps Anwälte halten diesen Vorwurf für ausgeräumt. Der Präsident erklärte Anfang Mai über Twitter, Schweigegeldvereinbarungen seien „sehr üblich unter Prominenten und reichen Menschen“.

Entgegen US-Gepflogenheiten hat sich der Immobilienmagnat Trump als Kandidat und als Präsident geweigert, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Der jährliche Ethikbericht gibt zumindest einen Einblick in seine Vermögensverhältnisse. Demnach hat er zum Beispiel 565 Positionen außerhalb der Regierung - zumeist in Firmen des Trump-Universums.