Musikstreamingdienst Tidal unter Manipulationsverdacht

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Die Wiedergabestatistiken für Alben von Sängerin Beyonce und Rapper Kanye West auf dem Musikstreamingdienst Tidal sind einem Zeitungsbericht zufolge manipuliert worden. Die beiden hätten zusammen mit ihren Plattenfirmen so zulasten anderer Künstler einen überproportionalen Teil der Tantiemen erhalten, ging aus dem Bericht der Zeitung „Dagens Naeringsliv“ („DN“) von gestern hervor. Besonders pikant: Tidal gehört Beyonces Ehemann und Wests ehemaligem Förderer Jay Z.

Rapper Jay Z kaufte den Onlinedienst, der seine Wurzeln in Oslo hat, 2015 mit seiner Beteiligungsgesellschaft Project Panther für 56 Mio. Dollar (47,1 Mio. Euro). Seine Frau und West veröffentlichten ihre Alben „Lemonade“ und „The Life of Pablo“ 2016 exklusiv auf Tidal.

320 Mio. falsche Wiedergaben

Der „DN“-Bericht basiert auf Analysen des norwegischen Zentrums für Cyber- und Informationssicherheit (CCIS). Es habe mehr als 320 Mio. falsche Wiedergaben von Liedern der beiden Alben innerhalb kurzer Zeit gegeben. Einige Nutzerkonten zeigten verdächtige Abspielmuster. Beispielsweise wurden Lieder auf die Millisekunde genau alle sechs Minuten wiedergegeben. Ein Tidal-Nutzer hörte den Daten zufolge 251-mal in 24 Stunden Lieder vom „Lemonade“-Album.

Tidals Anwalt stritt „DN“ gegenüber jegliche Manipulationen ab und versicherte, die Daten seien gestohlen worden, der Bericht falsch.