ÖBB steigerten Umsatz und Gewinn
Die ÖBB sind 2017 bei Umsatz und Ergebnis auf Schiene geblieben. Der Konzernumsatz der Bundesbahnen stieg um fünf Prozent auf 5,52 Mrd. Euro, der Vorsteuergewinn (EBT) legte um sechs Prozent auf 176,3 Mio. Euro zu, wie das staatliche Unternehmen heute in seiner Bilanzpressekonferenz bekanntgab. Die Fahrgastzahlen blieben mit 246 Millionen stabil, 2016 waren es 244 Millionen Fahrgäste.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/ÖBB
„Wir haben damit das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der ÖBB erwirtschaftet“, sagte Vorstandschef Andreas Matthä. Vor allem der Fernverkehr sei vergangenes Jahr sehr gut gegangen.
Personen- und Güterverkehr wuchsen im Gleichklang umsatzseitig um je fünf Prozent. Im Personenverkehr erwirtschafteten die ÖBB 2,17 Mrd. Euro, die Frachttochter Rail Cargo Group machte 2,24 Mrd. Euro Umsatz.
Gewerkschaftskritik zu ÖBB-Sicherheitsoffensive
Unterdessen hinterließ das nach mehreren Unfällen angekündigte Maßnahmenpaket der ÖBB bei der Gewerkschaft vida einen „bitteren Nachgeschmack“. „Denn die Neuaufstellung der Sicherheitsstrukturen im Konzern darf nicht hauptsächlich aus Schuldzuweisungen an die Mitarbeiter bestehen“, sagte Gerhard Tauchner, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst.
Grundsätzlich sei man erfreut, dass die Kritik nach den Vorfällen beim ÖBB-Management Gehör gefunden und einen weitreichenden Diskussionsprozess über Maßnahmen zur Hebung der Bahnsicherheit und zur Verbesserung der Ausbildung angestoßen hat, betonte Tauchner in einer Aussendung.
Die Schuldzuweisungen hätten sich die „dienstanweisungsgebundenen und engagierten“ Eisenbahner aber „nicht verdient“. Man könne ihnen seitens der Unternehmensführung „nicht einfach pauschal und wörtlich Schlamperei vorwerfen“.
„Mängel der Vergangenheit“
Der vida-Gewerkschafter wies Aussagen der ÖBB zurück, wonach die hauseigenen technischen Ausrüstungen auf dem neuesten Stand seien. „Die Unfälle in letzter Zeit im Bereich des ÖBB-Personenverkehrs hätten nämlich mit einer technischen Ausrüstung, die dem tatsächlichen heutigen ‚State of the art‘ entsprochen hätte, verhindert werden können“, meinte Tauchner.
Er ortet die Ursachen für die Sicherheitsmängel in Mängeln der Vergangenheit: Die Lokführerausbildung sei in den vergangenen 30 Jahren schrittweise von 27 auf neun Monate verkürzt und die früher übliche technische Ausbildung als Grundvoraussetzung gestrichen worden.