Pilz setzt sich vor Schubhaftzentrum für Afghanen ein

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Listengründer Peter Pilz hat sich heute für einen afghanischen Flüchtling starkgemacht, dem morgen die Abschiebung droht. Gemeinsam mit dem Bruder des abgelehnten Asylwerbers postierte sich Pilz vor einem Wiener Schubhaftzentrum und zeigte sich dort besorgt, dass dem Mann bei einer Rückführung nach Afghanistan die Steinigung drohe.

Grund für die entsprechende Befürchtung ist, dass der bei der Pressekonferenz anwesende Bruder des Mannes zum Christentum konvertiert ist. Pilz zufolge werde, sobald der lokale Mullah davon erfahre, die Steinigung des Mannes vorbereitet. Nach Angaben des Bruders hat es sich bereits in der Heimat herumgesprochen, dass er nunmehr Christ ist.

Grund für Ablehnung unbekannt

Warum der Asylantrag des Afghanen abgelehnt wurde, während sein Bruder anerkannt wurde, sei nicht bekannt. Laut Pilz spricht der Mann exzellent Deutsch, absolviert eine Ausbildung an einer HTL und hilft bei der Caritas. Pilz stellte die Vermutung in den Raum, dass der Unterschied sei, dass er im Gegensatz zu seinem Bruder Muslim ist, wenn auch kein besonders gläubiger. Laut Pilz stehen im ablehnenden Bescheid Falschangaben, etwa dass der Mann keine Familienangehörigen in Österreich habe und keine Ausbildung mache.

Pilz ersuchte nun Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), umgehend tätig zu werden. Denn es sei unverständlich, dass ein gut integrierter Mann der Gefahr einer Steinigung ausgesetzt werde, während Hassprediger in Moscheen oder „Spitzel“ des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Land bleiben dürften.