„Werden es nicht an Öffentlichkeit geben“
Nach dem überraschenden Tod des schwedischen Star-DJs Avicii in einem Hotel in der Hauptstadt von Oman, Maskat, bleibt die Ursache bis auf Weiteres ein Rätsel. „Wir haben alle Informationen, wir wissen, was geschah, aber wir werden es nicht an die Öffentlichkeit geben“, wurde ein Polizeisprecher am Samstag vom schwedischen Rundfunksender SVT zitiert.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der Polizeisprecher ergänzte, dass nicht nach Verdächtigen gesucht werde. Man vermute im Zusammenhang mit dem Tod des Musikers „kein Verbrechen“, wie es zudem hieß. Der 28-jährige Tim Bergling, wie Avicii mit bürgerlichem Namen hieß, war am Freitag im Muscat Hills Resort tot aufgefunden worden. Der Musiker hatte dort seinen Urlaub verbracht.

APA/AFP/Getty Images/Mike Lawrie
Bergling bei einem Konzert 2013 in New York
„Genoss seine Zeit hier und war zu allen freundlich“
Auch die Leitung des Hotels ging am Samstag mit einem Statement an die Öffentlichkeit: Man habe eine große Zahl von Anrufen und Nachrichten zu Avicii erhalten, werde zum Schutz der Privatsphäre aber keine Details zu dem prominenten Gast mitteilen, schrieb das Hotel auf Instagram.
„Alles, was wir bestätigen können, ist, dass er das Muscat Hills Resort besucht hat, extrem nett zu unseren Mitarbeitern war und sich wie jeder andere Gast verhalten hat.“ Weiter teilte das Hotel mit: „Avicii schien ohne Zweifel in guter Stimmung zu sein, genoss seine Zeit hier und war zu allen freundlich.“ Man spreche seiner Familie, seinen Freunden und allen Fans Beileid aus.
Mit Freunden unterwegs
Avicii hielt sich der Zeitung „Times of Oman“ mit Freunden in dem Fünfsternhotel auf. Das Blatt zitierte den omanischen DJ Maitrai Joshi, der sich mit dem Weltstar noch wenige Tage vor seinem Tod in dem Ressort unterhalten hatte. „Avicii war dort untergebracht, aber sie wollten am nächsten Tag in die Randgebiete (Omans, Anm.) reisen.“ Joshi sagte der „Times of Oman“, dass Bergling auf ihn nicht den Eindruck gemacht habe, krank zu sein.
Wie das US-Magazin „TMZ“ unterdessen berichtet, soll Avicii in der Vergangenheit immer wieder mit Drogen- und Alkoholproblemen zu kämpfen gehabt haben. Er soll bereits zweimal wegen seiner Alkoholsucht in Therapie gewesen sein. Allerdings ist offiziell nicht bekann, ob das mit seinem Tod in einem Verhältnis steht. Laut „TMZ“ ist Berglings Bruder David nach Maskat gereist, um nach Antworten auf bisher unbeantwortete Fragen zu suchen.
Musikerkollegen bestürzt
Zahlreiche Kollegen und Weggefährten äußerten sich nach der Nachricht vom Tod des 28-Jährigen bestürzt. „So traurig... So tragisch. Auf Wiedersehen lieber, bezaubernder Tim“, schrieb Superstar Madonna.
David Guetta meinte: „Danke für deine schönen Melodien, die Zeit, die wir im Studio verbracht, gemeinsam als DJs gespielt oder einfach nur das Leben als Freunde genossen haben.“ Der britische DJ Calvin Harris bezeichnete Avicii ebenfalls auf Twitter als „wunderbare Seele, leidenschaftlich und extrem talentiert“.
Die niederländische DJ und Musikproduzent Martin Garrix („Animals“) postete bei Twitter ein Foto, auf dem er und Avicii zu sehen sind. „Ich kann nicht in Worte fassen, wie traurig ich gerade bin“, schrieb Garrix dazu. Und weiter: „Danke, dass du mich und Millionen andere inspiriert hast.“
Reaktion aus Politik und Königshaus
In Stockholm legten einige Discos und Nachtclubs um Mitternacht eine Schweigeminute zum Gedenken an den Musiker ein. „Wir wollten Tim ehren, er hat unsere Tanzflächen jahrelang mit Musik versorgt“, zitierte die Zeitung „Aftonbladet“ den Nachtclubbesitzer Robert Hallstrand.
Der schwedische Prinz Carl Philip und seine Frau, Prinzessin Sofia, erklärten: „Er machte unsere Hochzeit mit seiner fantastischen Musik unvergesslich.“ Avicii hatte auf der Hochzeitsparty im Juni 2015 gespielt. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven postete auf Instagram: „Er war einer von Schwedens größten Musikern der heutigen Zeit.“
Links: