Politikerin will Berliner „Berghain“ schließen lassen

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Das „Berghain“ in Berlin genießt über die Grenzen Deutschlands hinaus den Ruf als einer der außergewöhnlichsten Clubs des Landes, doch eine für die AfD amtierende Politikerin im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will den Betreibern am liebsten die gewerberechtliche Erlaubnis entziehen.

„Seit Jahren finden im Berghain Verstöße gegen Gaststättenverordnungen statt. Drogen aller Art - insbesondere wach haltende Amphetamine - werden konsumiert und können leicht erworben werden“, heißt es in dem von Sibylle Schmidt eingebrachten Beschlussantrag an das Bezirksparlament, über den heute mehrere Medien berichteten.

Aus für Sex und Drogen

Für die Politikerin müsste ein neuer Betreiber die Öffnungszeiten von 22.00 bis 6.00 Uhr einhalten, „um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus“ zu ermöglichen. „Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden“, heißt es im Antrag.

AfD Berlin distanziert sich

Schmidt ist zwar unabhängig, sitzt aber für die AfD in der Versammlung. Die AfD Berlin selbst distanzierte sich mit einem „totalen Dement“ (sic!). Es handle sich um eine „persönliche Nummer“, schrieb der parlamentarische AfD-Geschäftsführer Frank Hanselt auf Twitter. Schmidt sei kein Parteimitglied und könne nicht für die AfD sprechen.

Schmidt selbst hat jahrelang selbst alternative Clubs, darunter einen Punkclub, betrieben und war als Aktivistin in der linken Szene bekannt. Sie war 16 Jahre lang Mitglied der SPD, wandte sich aber 2016 der AfD zu.

Der legendäre Technoclub war jüngst nach einem „Spiegel“-Bericht über den Drogentod einer Besucherin aus den USA in die Schlagzeilen geraten. Dennoch ist seine Beliebtheit ungebrochen. Das „Berghain“ ist 2018 erstmals seit sieben Jahren wieder unter den Top Ten der vom Fachmagazin „DJ Mag“ gekürten Clubs weltweit.