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Opferzahl stark gestiegen

Ein algerisches Transportflugzeug mit vielen Soldaten an Bord ist laut Medianangaben am Mittwoch abgestürzt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur APS meldete, ereignete sich das Unglück am Mittwoch kurz nach dem Start von einem Luftwaffenstützpunkt nahe der Hauptstadt Algier.

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Das algerische Verteidigungsministerium bestätigte am frühen Nachmittag Medienberichte, wonach 257 Menschen ums Leben kamen. Unter den Toten seien zehn Besatzungsmitglieder und 247 Passagiere, mehrheitlich Militärs und ihre Familienangehörigen, teilte das Ministerium in Algier mit. Angaben zu möglichen Überlebenden wurden zunächst nicht gemacht. Die Unglücksursache war noch unklar.

Abgestürztes Flugzeug

APA/AP/ALG24

Das Wrack wird untersucht

Auf Feld abgestürzt

In ersten Meldungen hatte es noch geheißen, es seien 105 Todesopfer zu beklagen. Auf TV-Bildern vom Absturzort nahe dem Luftwaffenstützpunkt Boufarik war ein ausgebranntes Flugzeugwrack auf einem Feld zu sehen. Zahlreiche Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge eilten zu der Unglücksstelle, Sicherheitskräfte sperrten das Gebiet ab. Der Stützpunkt Boufarik ist rund 30 Kilometer von Algier entfernt.

Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine Iljuschin Il-76, die auf den Weg über Tindouf in die Stadt Bechar war. Die hohe Opferzahl sorgte für Verwirrung: Laut Herstellerangaben können diese Flugzeuge je nach ziviler oder militärischer Version zwischen 126 und 225 Passagiere transportieren.

Regierung spricht Beileid aus

Die algerische Regierung kondolierte den Angehörigen der Opfer: „In diesem schmerzlichen Fall sprechen die Mitglieder der Regierung den Familien der Märtyrer, die Opfer dieser Tragödie sind, ihr aufrichtiges Beileid aus“, heißt es in der Erklärung. Das Militär setzte umgehend eine Untersuchungskommission ein.

Der Absturz könnte auch politisch brisant sein. Laut dem Generalsekretär der algerischen Regierungspartei FLN, General Djamel Ouldabbes, befanden sich an Bord 26 Mitglieder der Frente Polisario, einer Organisation der Sahraouis. Diese streben in der westlichen Sahara seit Jahrzehnten eine Loslösung von Marokko an und werden dabei von Algerien unterstützt. Bei den Passagieren soll es sich um Männer, Frauen und Kinder handeln, die in Algerien in Spitalsbehandlung waren und nun ihren Heimweg antreten wollten.

Erinnerung an Absturz 2014

Es handelt sich um den schwersten Flugzeugabsturz der algerischen Geschichte. Bereits 2014 war eine algerische Militärmaschine abgestürzt, 77 Menschen kamen damals ums Leben, eine Person überlebte. Das Flugzeug vom Typ C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed stürzte aus Tamanrasset kommend nahe der Stadt Constantine im Nordosten des Landes ab. Als Ursache wurden damals schlechte Wetterverhältnisse angegeben.

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