„Mein Fehler“: Zuckerberg stellt sich Fragen im Kongress

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Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat am Dienstag den ersten von zwei eher unangenehmen Terminen zu absolvieren gehabt. Er war wegen des Datenskandals, der Mitte März publik geworden war, zu einer Anhörung in den US-Senat geladen. Am Mittwoch muss er zum zweiten Mal zum „Rapport“. Die ganze Causa tue ihm leid, wiederholte Zuckerberg.

Zuckerberg ging am Dienstag mit weiteren Eingeständnissen von Fehlern in den Kongress. Facebook habe das Ausmaß seiner Verantwortung nicht erkannt, erklärte der 33-jährige Milliardär in einer Stellungnahme. „Es war mein Fehler und das tut mir leid“, war er bereits vor der ersten Anhörung zitiert worden. „Ich habe Facebook gestartet, ich führe es, und ich trage die Verantwortung dafür, was hier passiert“, wiederholt er dann vor den Abgeordneten.

Berechtigte „harte Fragen“

Zuckerberg sprach von berechtigten „harten Fragen“ an ihn. Es werde Zeit brauchen, bis Maßnahmen für mehr Sicherheit griffen, sagte der Unternehmensgründer und nannte auch einige konkrete Punkte. Wer etwa Daten missbrauche, werde von Facebook künftig „verbannt“, versprach Zuckerberg. Der Datenskandal solle vollständig aufgearbeitet werden. Zuckerberg bedankte sich für die Gelegenheit, vor dem Kongress sprechen zu dürfen. Er sei bereit, alle Fragen zu beantworten, versicherte er. Zuckerberg hatte Facebook 2004 gegründet und das Unternehmen 2012 an die Börse gebracht.

Die Anhörung wurde von großem Medienecho begleitet. Zuseher im Kongress hielten anfangs Schilder mit Aufschriften wie „Protect Our Privacy!“ („Schützt unsere Privatsphäre!“) in die TV-Kameras. Zuckerberg verfolgte die Ausführungen der Kongressabgeordneten - immer wieder ergänzt durch Daten zum Unternehmen von dessen Gründung an und Aspekte des Geschäftsmodells durch den Vorsitzenden Chuck Grassley - teils mit steinerner Miene.

Strengere Gesetze könnten Facebook schaden

Zuckerberg war am Dienstag als Zeuge in einer gemeinsamen Sitzung des Rechts- und Handelsausschusses geladen. Am Mittwoch folgt eine zweite Ladung in den Ausschuss für Energie und Handel. Bereits am Montag hatte er im Kongress mit Abgeordneten gesprochen. Für Facebook steht derzeit viel auf dem Spiel. Der Ärger über den Datenskandal könne zu strengeren Regeln in den USA und damit zu Einschränkungen für das Geschäft des Onlinenetzwerks führen, hieß es am Dienstag in US-Medienberichten.