Korinna Schumann wird neue ÖGB-Frauenvorsitzende
Die ÖGB-Frauen bekommen bei ihrem Bundesfrauenkongress nächste Woche mit Korinna Schumann eine neue Vorsitzende. Sie folgt Renate Anderl, der neuen Arbeiterkammer-Präsidentin, nach. Beschlossen wird auch der neue Leitantrag, der im Zeichen der Digitalisierung steht, wie heute bekanntwurde.
Der digitale Wandel stelle die Arbeitswelt und damit die gewerkschaftliche Interessenvertretung von Frauen vor große Herausforderungen, heißt es gleich eingangs im Leitantrag. Der folgende Forderungskatalog der ÖGB-Frauen ist umfangreich und deckt Themen wie Vereinbarkeit, Arbeit, Pflege und Bildung ab.
Sechste Urlaubswoche für alle als Ziel
Im Bereich Arbeit etwa fordern sie eine Verkürzung der Normalarbeitszeit und damit einhergehend eine Senkung der höchstzulässigen Tages-, Wochen- und Jahresarbeitszeit. Ziel ist auch das Erreichen der sechsten Urlaubswoche für alle Beschäftigten nach 25 Jahren Erwerbstätigkeit.
Gefordert wird eine Lehrlingsentschädigung von mindestens 700 Euro ab dem ersten Lehrjahr und ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von 1.700 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung in allen Kollektivverträgen. 1.500 Euro Lohn/Gehalt sollen steuerfrei sein. Für Teilzeitbeschäftigte soll ein Rechtsanspruch auf Erhöhung der Arbeitszeit gelten.
Ausbau von Frauenhäusern gefordert
Die ÖGB-Frauen wollen die verpflichtenden Einkommensberichte ausgeweitet wissen auf Unternehmen ab 100 Arbeitnehmer sowie alle Dienstgeber, auch Länder und Gemeinden. Wird kein Bericht erstellt, sollen spürbare Sanktionen drohen.
Im Kapitel soziale Sicherheit werden unter anderem die Abschaffung der 24-Stunden-Betreuung auf selbstständiger Basis sowie Psychotherapieplätze auf „Krankenschein“ gefordert. Für den Ausbau von Frauenhäusern sollen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters oder Pensionskürzungen werden abgelehnt.
Der ÖGB-Bundesfrauenkongress startet am 9. April mit Begrüßungsworten der scheidenden Frauenchefin Anderl und Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). Auch ÖGB-Präsident Erich Foglar und tags darauf AK-Präsident Rudolf Kaske stehen auf der Rednerliste.