Malta: Informantin von ermordeter Journalistin stellte sich
Eine untergetauchte Informantin der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat sich offensichtlich aus Angst um ihr Leben der griechischen Polizei gestellt. Die Russin Maria Efimowa, die mit einem Europäischen Haftbefehl gesucht wurde, hatte Caruana Galizia entscheidende Informationen für eine Enthüllung zugespielt.
Abgeordnete des Europaparlaments forderten die griechischen Behörden gestern dazu auf, der Whistleblowerin Schutz zuzusichern.
Journalisten mit Autobombe getötet
Die damalige Bankangestellte soll über Unterlagen verfügt haben, die Caruana Galizia zu der Anschuldigung veranlassten, die Ehefrau des maltesischen Regierungschefs Joseph Muscat habe über eine Firma in Panama Bestechungsgeld aus Aserbaidschan erhalten. Caruana Galizia war im Oktober mit einer Autobombe getötet worden. Für den Mord müssen sich drei Männer vor Gericht verantworten, allerdings wird immer wieder infrage gestellt, ob sie die „Masterminds“ des Anschlags waren.
"Wichtige Zeugin zu Korruption auf Malta
Nicht erst seit dem Anschlag auf die Journalistin gibt es in der EU Sorgen über die Rechtsstaatlichkeit in Malta. Efimowa sei „eine wichtige Zeugin für Untersuchungen zu Korruption und Geldwäsche in Malta“, hieß es in der Mitteilung der EU-Parlamentarier.
Die maltesischen Behörden suchen Efimowa seit November, weil sie nicht vor Gericht erschienen war. Damals war ihr unter anderem Betrug ihres früheren Arbeitgebers, einer maltesischen Bank, vorgeworfen worden. Efimowa soll bereits im Juni Malta verlassen haben, nachdem sie Drohungen erhielt.