Historischer Staatsbesuch in China angekündigt
Große Geste vor einem historischen Ereignis: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sind gestern in der Präsidentschaftskanzlei gemeinsam vor die Presse getreten, um den größten Staatsbesuch in der Geschichte Österreichs anzukündigen: Im April reisen Präsident, Kanzler und vier Minister mit einer 250-köpfigen Delegation nach China.
Die beiden Staatsspitzen werden von Außenministerin Karin Kneissl, Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) begleitet, um neben Peking auch ein Wirtschaftsforum in Heinan sowie die Regionalmetropole Chengdu zu besuchen, wo anlässlich der Visite ein österreichisches Generalkonsulat eröffnet wird.
170 Unternehmer dabei
„Bei keiner Auslandsreise bisher hat es eine höherrangige Begleitdelegation gegeben“, sagte Van der Bellen zu der zwischen 7. und 12. April stattfindenden Visite. Rund 170 Unternehmer, darunter WKÖ-Präsident Christoph Leitl, sowie 30 Wissenschaftler und Kulturschaffende würden mitreisen. „Wir hoffen, dass verschiedene Abkommen zwischen chinesischen und österreichischen Firmen unterzeichnet werden können“, sagte der Bundespräsident.
„Österreichisches Know-how“ bei Umweltschutz
„Der Staatsbesuch soll dem weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen dienen, vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Umwelt“, sagte Van der Bellen. So könne China etwa beim Umweltschutz oder Städtebau vom österreichischen Know-how profitieren. „Auch China will saubere Seen und Flüsse“, sagte der Bundespräsident.
„Viel zu bieten“ hätten österreichische Unternehmen auch im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2020 in Peking. Außerdem wolle Österreich im Forschungsbereich an der sehr dynamischen Entwicklung in China partizipieren. In Vorbereitung seien auch Vereinbarungen zum Kulturaustausch.
Kurz: Wirtschaftlich „aufstrebende Supermacht“
Kurz sagte, dass die UNO-Vetomacht China etwa im Kampf gegen den Klimawandel und dem Nordkorea-Konflikt ein wesentlicher internationaler Player sei. Das Land sei aber auch wirtschaftlich „eine aufstrebende Supermacht“. Mit einem Wirtschaftswachstum von heuer 6,5 Prozent zähle China zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften, und auch die dortige Mittelschicht wachse „extrem schnell“. China sei somit ein „Land mit einem irrsinnigen Potenzial“ für österreichische Unternehmen, von denen schon jetzt über 900 im Land tätig seien