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Phnom Penh immer abhängiger von Peking

Kambodscha erwägt künftig, den Handel mit China in der chinesischen Währung Yuan (Renminbi) abzugelten. Ein entsprechender Vorschlag aus der Volksrepublik wird derzeit im Handelsministerium des Landes im Südosten Asiens erörtert. Bisher kommt die Landeswährung US-Dollar zur Anwendung.

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Der Vorschlag Chinas kommt aus dem Zentrum der Produktion des Landes: Im Zuge des Besuchs des kambodschanischen Wirtschaftsministers Pan Sorasak wurde ihm der Vorschlag vom Vizegouverneur der südchinesischen Provinz Guangdong, Ouyang Weimin, unterbreitet. Ein Sprecher des Handelsministers soll erklärt haben, dass für den Handel künftig Yuan und die zweite Landeswährung Riel verwendet werden sollen.

„Direkt Yuan verwenden“

Die chinesische Seite habe mit dem Verlust argumentiert, der durch den nötigen Geldwechsel von US-Dollar in Yuan entstehe, so der Sprecher. „Jetzt wollen sie direkt Yuan verwenden“, fügte er hinzu. Bei dem Besuch der Provinz Guangdong regte der kambodschanische Wirtschaftsminister an, mehr in Kambodscha zu investieren und zusätzlich Agrarprodukte zu importieren.

In vielerlei Hinsicht ist Kambodscha von China abhängig - das schließt Hilfszahlungen und wirtschaftliches Investment ein. Die Volksrepublik ist mit Abstand der größte Geldgeber des Landes, gleichzeitig ist der politische Kurs von Langzeitmachthaber Hun Sen eng mit den Interessen Pekings verwoben, was ihm vonseiten der Opposition viel Kritik einbrachte. Doch Kritiker lässt die Regierung verstummen: Erst vor Kurzem wurde die größte Oppositionspartei des Landes aufgelöst.

Chinesisches Investment augenscheinlich

Bis ins Jahr 2020 soll das jährliche Handelsvolumen sechs Mrd. US-Dollar (4,87 Mrd. Euro) betragen. Die letzten belastbaren Daten stammen aus dem Jahr 2015, damals betrug das Handelsvolumen 4,4 Mrd. US-Dollar (3,57 Mrd. Euro). Das hohe Ausmaß des chinesischen Investments in Kambodscha ist augenscheinlich - in den vergangenen Jahren schossen vor allem in der Hauptstadt Phnom Penh Wolkenkratzer in der Höhe, eine Reihe von Hotels und Casinos wurden eröffnet.

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