„Schaut zu den Sternen“
Eine letzte Botschaft des verstorbenen Starphysikers Stephen Hawking geht um die Welt. „Es war eine großartige Zeit, um am Leben zu sein“, sagt Hawking in dem emotionalen Video, das die britische Universität Cambridge am Mittwoch ins Internet stellte. „Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren umfassend verändert, und ich bin glücklich, wenn ich einen kleinen Beitrag leisten konnte.“
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Er wolle seine Begeisterung für Physik teilen, sagt Hawking. „Deshalb schaut zu den Sternen und nicht hinab auf eure Füße! (...) Seid neugierig, und wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben.“
Video im Vorjahr aufgenommen
Hawking litt fast sein gesamtes Erwachsenenleben an der Nervenkrankheit ALS, seinen Forscherdrang konnte das aber nicht bremsen. „Dass es uns Menschen, die wir selbst hauptsächlich Ansammlungen von Partikeln der Natur sind, möglich war, so nah an ein Verständnis der Gesetze zu kommen, die uns und das Universum regieren, ist ein großer Triumph.“ Hawking sagte die Sätze in dem Video auf einer Konferenz zu seinem 75. Geburtstag im vergangenen Jahr.
„Sein Stern wird für immer im Universum scheinen“
Indes würdigten zahlreiche Prominente des Leben und Werk Hawkings. „Hawking war einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Generation. Sein Mut, sein Humor und seine Entschlossenheit, das Leben bestmöglich zu nutzen, waren eine Inspiration“, sagte die britische Premierministerin Theresa May. EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb auf Twitter: „Es ist wichtig, wenn man einfach nicht aufgibt.“
Die UNESCO twitterte: „Sein Stern wird für immer im Universum scheinen.“ Auch aus dem Kreml kam Anerkennung: „Das Beispiel von Stephen Hawking ist wichtig für die ganze Menschheit“, sagte Andrej Fursenko, Wissenschaftsberater von Präsident Wladimir Putin. „Professor Stephen Hawking war ein außergewöhnlicher Mann und ein Pionier für alle Menschen mit einer Beeinträchtigung auf der Welt“, sagte der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Andrew Parsons, am Rande der Paralympics in Pyeongchang.
„Fliegen Sie wie Superman“
Zahlreiche Wissenschaftler streuten Hawking Rosen: „Hawking war ein brillanter und vor allen Dingen unabhängiger Geist, der sowohl in der Physik als auch in ihrer breiten Wahrnehmung Maßstäbe gesetzt hat“, sagte der deutsche Chemienobelpreisträger Stefan Hell. CERN-Direktorin Fabiola Gianotti bezeichnete ihn als „strahlendes Vorbild, wie man einer Krankheit mit Tapferkeit begegnet. Er war ein Krieger.“
„Seine Theorien haben ein Universum der Möglichkeiten eröffnet, das wir und die Welt erforschen. Fliegen Sie wie Superman in der Mikroschwerkraft, so wie Sie es 2014 zu Astronauten auf @Space_Station gesagt haben“, hieß es von der NASA. Auch der kanadische Astronaut Chris Hadfield würdigte Hawking: „Genie ist so erlesen und selten. Goodbye, Professor Hawking. Sie haben uns alle inspiriert und gelehrt.“
„Kolossaler Verstand und wundervoller Geist“
US-Physiker Lawrence M. Krauss sagte: „Stephen Hawking kämpfte und zähmte den Kosmos mutig über 76 Jahre hinweg und lehrte uns alle etwas Wichtiges darüber, was es wirklich heißt, es zu feiern, Mensch zu sein. Ich werde ihn vermissen.“ Sein britischer Kollege Brian Cox vermeldete auf Twitter: „Was für ein bemerkenswertes Leben. (...) Er sprach über den Wert und die Zerbrechlichkeit des Lebens und der Zivilisation und verbesserte beide enorm.“ Und Sir Tim Berners-Lee, der „Vater“ des World Wide Web, schrieb: „Wir haben einen kolossalen Verstand und einen wundervollen Geist verloren.“
Auch Künstler trauern
Auch zahlreiche Schauspieler, Musiker und Journalisten zollten Hawking Tribut: Auf der Facebook-Seite der Serie „The Big Bang Theory“ heißt es: „Es war eine Ehre, ihn bei ‚The Big Bang Theory‘ zu haben. Danke dafür, uns und die Welt inspiriert zu haben.“ „Da ist ein großes schwarzes Loch in meinem Herzen wenige Stunden vor Pi-Tag“, schrieb US-Popstar Katy Perry mit Verweis auf den alljährlich am 14. März begangenen Gedenktag an die mathematische Kreiszahl Pi. Journalist Larry King schrieb, er habe die Ehre gehabt, Hawking mehrmals zu interviewen: „Er war inspirierend, immer optimistisch und hatte einen schelmischen Sinn für Humor.“
Der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch, der Hawking 2004 im Film „Hawking - Die Suche nach dem Anfang der Zeit“ dargestellt hatte, sagte: „Ich werde unsere gemeinsamen Margaritas vermissen, aber ich werde auf die Sterne anstoßen, um dein Leben zu feiern und das Licht der Erkenntnis, mit dem du sie für uns alle angestrahlt hast.“
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