525 Mrd. Dollar für Produzenten
Der Konflikt über Nordkoreas Atomwaffenprogramm wirkt sich auf Investitionen in die Produzenten von Atomwaffen aus. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). Die Investitionen von Banken und Fonds in Firmen, die auch mit atomarer Rüstung zu tun haben, hätten 2017 um 18 Prozent zugenommen.
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525 Milliarden Dollar (424 Mrd. Euro) flossen laut Studie in Konzerne wie Boeing, Lockheed Martin, Northrop Grumman und General Dynamics. Ingesamt hätten 329 Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Vermögensverwalter aus 24 Ländern signifikant Geld in die 20 größten Unternehmen gepumpt, die an der Produktion von Atomwaffen beteiligt sind. Von den zehn größten Investoren stammen alle aus den USA, angeführt von Blackrock, Capital Group und Vanguard. Allein diese drei hätten 110 Mrd. Dollar investiert.
ICAN
Die Internationale Kampagne für ein Atomwaffenverbot (ICAN) spielte 2017 eine wichtige Rolle beim UNO-Vertrag zum Atomwaffenverbot, der bisher von 122 Ländern unterzeichnet wurde. Dafür wurde ICAN mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Die Entwicklung habe wesentlich damit zu tun, dass die USA gegenüber Nordkorea die atomare Karte ins Spiel gebracht hätten. „Wer sich gefragt hat, wer von (US-Präsident, Anm.) Donald Trumps Drohungen mit einem Atomkrieg profitiert, findet in diesem Bericht die Antwort“, sagte ICAN-Direktorin Beatrice Fihn.
Deutsche Bank ebenfalls genannt
Die Deutsche Bank, die in dem ICAN-Bericht ebenfalls genannt wird, verweist in einer Stellungnahme dazu auf ihre Geschäftsbeziehungen mit multinationalen Mischkonzernen: „Wenn mit diesen Geschäftsbeziehungen eingegangen werden, achten wir streng darauf, dass diese ausschließlich mit Bereichen des Konzerns erfolgen, die nichts mit ABC-Waffen sowie mit Streumunition, Landminen etc. zu tun haben.“ Unter ABC-Waffen fallen neben atomaren auch biologische und chemische Kampfstoffe.
Zugleich schlossen 2017 dem Bericht zufolge 22 Investoren jegliche finanzielle Beteiligung an Atomwaffenherstellern aus, während es 2016 erst 18 waren. Zu den neuen Verweigerern gehören der staatliche Pensionsfonds Norwegens, Future Super aus Australien, Green Century aus den USA und die dänische MP Pension.
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