Dutzende Aktionen und Kundgebungen
Anlässlich des Weltfrauentages sind am Donnerstag zahlreiche Spanierinnen dem Aufruf zum ersten „feministischen Streik“ gefolgt. „Wenn die Frauen streiken, dann steht die Welt still“, lautete das Motto.
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Die Folge war, dass laut Berichten im spanischen TV recht bald etwa der öffentliche Verkehr stotterte. Mehr als 150 Zugsverbindungen seien ausgefallen, auch die U-Bahn- und Busverbindungen seien in vielen Städten nur schleppend gelaufen, hieß es. Auch in den Medienbetrieben, die über den Streik berichteten, hatten sich Frauen daran beteiligt. In TV- und Radiosendungen seien keine weiblichen Stimmen zu hören gewesen, berichtete die Tageszeitung „El Pais“.

Reuters/Vincent West
Zehntausende Frauen nahmen an Kundgebungen - im Bild jene in der Stadt Bilbao - teil
Die Aktion mitsamt Demonstrationen solle die Forderung nach mehr Frauenrechten und die Gleichstellung von Mann und Frau unterstreichen, hieß es. Sie richte sich aber auch gegen machistische Gewalt, die nicht nur in Spanien noch immer ein Thema ist. Insgesamt seien an die 120 Kundgebungen geplant gewesen, meldete „El Pais“, die größten in den Städten Madrid, Barcelona, Bilbao und Valencia.
„Wenn Frauen streiken, steht die Welt still“
Die Frauen wurden auch dazu aufgerufen, zu Hause die Arbeit niederzulegen und weder zu putzen noch zu kochen. Außerdem sollten sie kein Geld ausgeben. Das Originalmotto der Aktion lautete: „Si nosotras paramos, se para el mundo.“ Der Appell richtete sich nicht nur an die Spanierinnen, sondern sollte international Gehör finden - bis in Länder wie den streng islamisch-konservativen Iran, berichtete „El Pais“. Die Zeitung zitierte eine Umfrage, laut der 82 Prozent der Spanierinnen und Spanier den Streik unterstützten. 72 Prozent seien überzeugt davon, dass in dem Land Frauen immer noch benachteiligt seien.

APA/AFP/Oscar Del Pozo
Geschäft bleibt geschlossen
Unterstützung aus Hollywood
Auch der spanische Hollywood-Star Penelope Cruz beteiligte sich an der Aktion anlässlich des Weltfrauentags. Das Onlinemagazin El Espanol zitierte sie mit den Worten: „Die Dinge, die ich an Arbeit hatte, habe ich abgesagt. Dieser Streik ist sehr wichtig und mehr als symbolisch.“ Früher seien solche Arbeitskämpfe nach wenigen Tagen in Vergessenheit geraten, „aber ich glaube, wir stehen jetzt am Anfang eines globalen Wandels“, so die 43-Jährige.
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