Mysteriöse Petition verschollen
Während das „Don’t Smoke“-Volksbegehren bis Dienstag mehr als 400.000 Unterstützer erreicht hat, sorgt der Verbleib einer Initiative für Raucherzonen aus dem Jahr 2015 für Rätselraten. Diese wurde laut Organisator fast 500.000-mal unterschrieben, ist aber nicht mehr auffindbar.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Eine Unterschriftenaktion für Raucherzonen soll laut dem Organisator und Wiener Gastwirt Heinz Pollischansky vor rund drei Jahren von bis zu 500.000 Personen unterstützt worden sein - was auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) zuletzt wiederholt hervorgehoben hatte.
In Keller der ÖVP geräumt
Der Verbleib der Eintragungslisten ist jedoch ebenso wie das genaue Ergebnis unklar. Laut der Tageszeitung „Der Standard“ hat der ehemalige Wiener ÖVP-Landesgeschäftsführer Alfred Hoch die Unterschriften in Empfang genommen und in den Keller der ÖVP geräumt.
„Wir haben sie nicht“, betonte jedoch ein Sprecher der Partei am Dienstag auf APA-Anfrage. Allerdings ist die Wiener ÖVP inzwischen umgezogen, dabei könnte die Petition verschwunden sein. Nachgezählt wurden die Unterschriften jedenfalls nicht, wie Hoch - der seit 2015 auch nicht mehr Landesgeschäftsführer ist - berichtete.
„Wir haben bei 480.000 aufgehört zu zählen, da waren noch Zettel übrig“, sagt unterdessen Initiator Pollischansky im Gespräch mit der APA. Die „vielen Kartons“ mit den Unterschriften seien der Wiener ÖVP damals „geborgt“ worden, und er hätte sie gerne zurück.
„Sammeln weiter Unterstützer“
Das „Don’t Smoke“-Volksbegehren gegen ein Aus für das Rauchverbot knackte unterdessen am Dienstagvormittag die 400.000er-Marke an Unterstützungserklärungen. „Während die Regierungsparteien daran arbeiten, die Verlängerung der derzeitigen Raucherregelung in der Gastronomie diese Woche ins Parlament einzubringen, sammeln wir weiter Unterstützer für unser Volksbegehren“, hieß es auf der Facebook-Seite der Initiative „Don’t Smoke“.
Mehr als 30 Organisationen und Fachgesellschaften - darunter die Medizinischen Universitäten Wien und Graz, das Rote Kreuz sowie die Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie - unterstützen mittlerweile das Volksbegehren, berichteten die Organisatoren in einer Aussendung. Der Vienna City Marathon rief unter dem Slogan „Don’t Smoke. Run!“ zur Abgabe von Unterschriften auf.
Links:
