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Ausverkaufsstimmung am Ölmarkt

Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken. Marktbeobachter erklärten die Verluste mit einer allgemein trüben Stimmung auf den internationalen Finanzmärkten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete in der Früh 66,97 US-Dollar (53,83 Euro). Das waren um 65 Cent weniger als am Vortag.

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Nach starken Verlusten an den US-Aktienbörsen herrschte am Dienstag insgesamt eine Ausverkaufsstimmung, die auch den Ölmarkt mit nach unten zog. Allerdings hielt sich der Rückgang der Ölpreise im Vergleich zur Talfahrt an führenden Aktienbörsen in Grenzen.

Auf dem Ölmarkt bleibt die Entwicklung der Fördermenge in den USA im Fokus der Anleger. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die hohe amerikanische Ölproduktion den Bemühungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) um ein Ende des Überangebots entgegenwirkt. Am Abend werden neue Daten zur Entwicklung der US-Ölreserven des Interessenverbands American Petroleum Institute (API) erwartet.

Anleger haben auf Risikoscheu umgeschaltet

Schon am Montag hatte sich Nordseeöl der Sorte Brent um 1,4 Prozent auf 67,60 Dollar je Barrel verbilligt. US-Leichtöl WTI kostete mit 64,62 Dollar 1,3 Prozent weniger. Die Anleger hätten auf Risikoaversion (Risikoscheu) umgeschaltet und wollten Gewinne mitnehmen, sagte ein Händler.

„Der Preisrückgang ist auf eine allgemeine Stimmungseintrübung zurückzuführen“, erklärten die Analysten der Commerzbank. Somit bestätige sich, dass der starke Preisanstieg in den Wochen zuvor vor allem stimmungsgetrieben gewesen sei, so die Einschätzung der Experten. Erst Ende Jänner war der Brent-Preis auf ein Dreijahreshoch von über 71 Dollar geklettert.

Doch viele Börsianer warnen schon seit Wochen, dass der Preisanstieg vor dem Hintergrund einer steigenden US-Ölförderung übertrieben ist. Die höhere Bohraktivität in den USA deute schließlich auf eine Fortsetzung des Schieferölbooms in den USA hin, schrieben die Commerzbank-Analysten. Laut den am Freitag veröffentlichten Daten des Öldienstleisters Baker Hughes kletterte in der vergangenen Woche die Zahl der Ölförderanlagen um weitere sechs auf 765. Vor einem Jahr waren es noch 583 Plattformen.

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