Digitalwährung gerät unter Druck
Die umstrittene Kryptowährung Bitcoin hat am Montag nachgegeben und ist unter die Marke von 7.000 US-Dollar gerutscht. Im Nachmittagshandel fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung auf der großen Handelsplattform Bitstamp bis auf 6.979 US-Dollar. Andere virtuelle Währungen, von denen es mittlerweile rund 1.500 gibt, gerieten teilweise noch stärker unter Druck.
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Am Montag hatte Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), eine Warnung ausgesprochen: „Digitalwährungen sollten als sehr riskante Wertanlagen betrachtet werden“, sagte er vor dem EU-Parlament in Straßburg. Die Bankenaufsicht der EZB untersuche die Risiken der Digitalwährungen. Die Banken der Euro-Zone hielten jedoch keine relevanten Bestände an Bitcoins, sagte Draghi.
Nach Rekordhoch folgte Abschwung
Erst Mitte Dezember hatte der Bitcoin nach einem rasanten Kursanstieg seit Anfang 2017 einen Rekordstand von fast 20.000 Dollar erreicht. Doch seither ging es mehr oder weniger stetig bergab. Gründe für den Einbruch gibt es viele, allen voran die immer lauter werdenden Forderungen nach einer Regulierung des bisher weitgehend unkontrollierten Handels. Hinzu kommen Hackerangriffe wie unlängst auf den großen japanischen Handelsplatz Coincheck oder technische Probleme wie Dauer und Kosten von Bitcoin-Transaktionen.
Zudem hat sich die Stimmung auf den Finanzmärkten verschlechtert. Riskantere Anlagen wie Digitalwährungen seien davon erfasst und verkauft worden, hieß es. Dieses Argument steht im Gegensatz zu früheren Argumenten, wonach Digitalwährungen als neuer sicherer Hafen gelten sollen. Davon ist momentan aber nichts mehr zu spüren.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/finanzen.at
Platzt die Blase?
„Die Mutter aller Blasen platzt jetzt“, kommentierte US-Ökonom Nouriel Roubini die jüngste Kursentwicklung von Bitcoin. Seiner Einschätzung nach handelt es sich bei Bitcoin „um die größte Blase in der Geschichte der Menschheit“. Sie übertreffe noch die berüchtigte Tulpenblase aus dem 17. Jahrhundert. Roubini hatte sich einen Namen gemacht, als er das Platzen der Immobilienblase in den USA im Jahr 2008 prognostiziert hatte.
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