EBay setzt auf Adyen statt PayPal bei Zahlungsabwicklung

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Der Bezahldienst PayPal wird einen wichtigen Teil des Geschäfts mit seiner einstigen Konzernmutter eBay verlieren. Die Handelsplattform entschied sich für die niederländische Firma Adyen als künftigen Partner für die Zahlungsabwicklung. Die PayPal-Aktie lag nach der Ankündigung trotz guter Quartalszahlen zuletzt im vorbörslichen Handel heute knapp acht Prozent tiefer.

Zahlung wahrscheinlich noch bis 2023 möglich

Adyen soll die Rolle als Zahlungsabwickler Mitte 2020 übernehmen, wenn der Deal mit PayPal ausläuft. Verbraucher sollen weiterhin PayPal als Bezahloption nutzen können, mindestens bis 2023. PayPal ist sowohl als Bezahldienst für Konsumenten als auch als Zahlungsabwickler im Hintergrund aktiv.

PayPal-Chef Dan Shulman spielte vor Analysten die Auswirkungen der Entscheidung herunter. EBay sei zwar ein wichtiger Kunde, aber das Geschäft mit anderen Unternehmen sei zuletzt viel schneller gewachsen. Der Verlust der eBay-Erlöse werde „durchaus zu managen sein“.

Finanzchef John Rainey deutete zudem an, dass PayPal selbst angesichts unzureichender Profitabilität nicht an der Fortsetzung des eBay-Deals interessiert gewesen sei. PayPal wird künftig auch als Bezahloption in Geschäften von Disney und bei der Teleshopping-Plattform QVC verfügbar sein.

Abspaltung im Jahr 2015

PayPal hatte sich 2015 als eigenständiges Unternehmen von der langjährigen Konzernmutter abgespalten. Damals kam noch rund ein Viertel der PayPal-Erlöse von der eBay-Plattform, ein Jahr später war es noch gut ein Fünftel.

PayPal steigerte den Überschuss im vierten Quartal im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 620 Mio. Dollar (498 Mio. Euro). Die Erlöse kletterten um 26 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar.