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„Eklatante Gleichgültigkeit“

Das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) ruft in einem weltweiten Appell zu Spenden in Höhe von 3,6 Mrd. US-Dollar (rund 2,9 Mrd. Euro) auf, um lebensrettende Hilfe für Kinder in insgesamt 51 Ländern sicherzustellen.

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Rund 48 Millionen Kinder sind laut UNICEF in Kriegs- und Krisengebieten auf Hilfe angewiesen. Fast jedes vierte Kind wächst derzeit in einem Land auf, das unter bewaffneten Konflikten oder Katastrophen leidet. Die meisten Mittel werden für Kinder in Syrien und seinen Nachbarländern benötigt (1,3 Mrd. US-Dollar, rund 1,04 Mrd. Euro), gefolgt von der Hilfe im Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch.

Kinder in Syrien

Reuters/Alaa Al-Faqir

Kinder spielen im zerstörten Inchil in Südsyrien

Konfliktparteien würden vielfach eine „eklatante Gleichgültigkeit“ gegenüber dem Leben von Kindern zeigen, kritisierte die Hilfsorganisation. Kinder würden nicht nur unter direkten Beschuss geraten, ihnen würden auch grundlegende Leistungen verwehrt, wenn Schulen, Krankenhäuser und zivile Infrastruktur beschädigt oder zerstört werden.

Sauberes Wasser überlebenswichtig

„Kinder leiden am meisten, wenn durch Konflikte oder Naturkatastrophen die soziale und medizinische Grundversorgung zusammenbricht oder plötzlich kein Zugang zu Trinkwasser mehr besteht. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht umgehend handelt, um diese Kinder zu schützen und lebensrettende Hilfe bereitzustellen, sehen sie einer trostlosen Zukunft entgegen“, forderte Manuel Fontaine, Leiter der UNICEF-Nothilfeprogramme.

Rohingya-Kinder

Reuters/Damir Sagolj

Eine der größten Bedrohungen vor allem für Kinder ist verunreinigtes Wasser. Im Bild: Rohingya-Flüchtlingskinder

Eine der größten Bedrohungen für das Leben von Mädchen und Buben in Krisengebieten ist laut UNICEF die Verbreitung von Krankheiten aufgrund von verunreinigtem Wasser. Da Wasserwerke, Versorgungsleitungen und andere kritische Infrastruktur zerstört werden oder der Zugang zu Trinkwasser verweigert wird, bleibt vielen Kindern nichts anderes übrig, als verschmutztes Wasser zu trinken.

Zusätzliche Gefahr für Mädchen und Frauen

Häufig werden Familien auch in Gebiete vertrieben, in denen es keine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen gibt. Für Mädchen und Frauen sind das zusätzliche Belastungen, da es oft zu ihren Aufgaben gehört, für ihre Familien Trinkwasser zu holen - auch in gefährlichen Situationen. In vielen Konfliktgebieten würden mehr Kinder an den Folgen von Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden, sterben als durch direkte Gewalt, so Fontaine.

Spendenmöglichkeit

UNICEF Österreich, IBAN: AT46 6000 0000 0151 6500

Gemeinsam mit Partnern und der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern sollen 2018 35,7 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten, 8,9 Millionen Kinder an formellen und informellen
Bildungsangeboten teilnehmen, zehn Millionen Kinder gegen Masern geimpft werden, 3,9 Millionen Kinder psychosoziale Hilfe bekommen und 4,2 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandelt werden, nennt die Hilfsorganisation ihre wichtigsten Schwerpunkte für 2018.

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