FPÖ-Wähler deutlich pessimistischer
Höchst unterschiedlich waren die Motive der Wähler bei der Niederösterreich-Wahl am Sonntag. Wahlsieger ÖVP konnte vor allem mit Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner und der bisherigen Arbeit punkten, bei den Inhalten stach - anders als bei SPÖ und FPÖ - kein Thema besonders hervor. Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Zusammensetzung der Wählergruppen.
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Für die Studie wurden rund 1.200 Menschen von den Instituten ISA und SORA telefonisch befragt. Aufgrund der geringen Fallzahlen konnten die Wählerinnen und Wähler von Grünen und NEOS nicht extra ausgewiesen werden. Bei den Gründen für die Wahlentscheidung liegen bei der ÖVP die Spitzenkandidatin und die bisherige Arbeit der Partei voran. Inhalte rangieren erst an dritter Stelle. Bei SPÖ und FPÖ war dies das entscheidende Wahlmotiv.

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Überzeugte ÖVP Wähler
ÖVP-Wähler zeigten sich auch viel stärker von „ihrer“ Partei überzeugt als FPÖ- und SPÖ-Wähler.

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Welche Themen Wähler bewegten
Ein buntes Themenpotpourri ohne besonders starke „Ausreißer“ nach oben beschäftigte die ÖVP-Wähler im Wahlkampf. Bei der SPÖ sieht das anders aus: Am meisten diskutiert wurde unter ihnen das Thema Sozialleistungen, dicht gefolgt von der neuen Bundesregierung. Auch Arbeitsplätze und Gesundheit sorgten für Gesprächsstoff. Bei Wählern der FPÖ war Zuwanderung das große Thema, gefolgt von Sicherheit. Auch hier spielten Sozialleistungen und die neue Regierung bei Gesprächen eine größere Rolle.

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SPÖ punktete bei Frauen, FPÖ bei Männern
Nach soziodemografischen Daten konnte die ÖVP bei Männern und Frauen punkten. Die SPÖ war bei Frauen erfolgreicher, bei den Männern ganz deutlich die FPÖ. Bei niedriger formaler Bildung schnitt die ÖVP deutlich schlechter ab als bei höheren Bildungsabschlüssen. Traditionell punktet dort die FPÖ, die auch bei Arbeitern deutlich die Nase vorne hatte. Weniger deutlich voran als in anderen Kategorien war die ÖVP bei den unter 29-Jährigen - dort konnten Grüne und NEOS viele Stimmen gewinnen.

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Kurzentschlossene in der Minderheit
Kaum Unterschiede gab es bei dem Zeitpunkt, zu dem die Wahlentscheidung getroffen wurde. Bei allen Parteien sagten mehr als drei Viertel, diese liege schon länger zurück.

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ÖVP-Wähler vertrauen in Politik
Das Vertrauen in die niederösterreichische Politik ist bei den ÖVP-Wählern sehr stark ausgeprägt. Bei SPÖ- und FPÖ-Wählern fällt das Votum differenzierter aus, ein Viertel bis ein Drittel zeigte sich eher skeptisch.

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ÖVP-Wähler sehen Entwicklung positiv
Ähnliche Ergebnisse zeigen sich bei der Frage der Entwicklung des Bundeslandes, hier klaffen die Wählergruppen stark auseinander. Fast zwei Drittel der ÖVP-Wähler sehen eine Verbesserung, das restliche Drittel keine Veränderung. Diese Einstellung dominiert bei SPÖ-Wählern, 60 Prozent sehen das so. Negative Aspekte sieht mehr als die Hälfte der FPÖ-Wähler.

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Pessimistische FPÖ-Wähler
Noch deutlicher wird der Pessimismus der FPÖ-Wähler, wenn es um die Chancen der jungen Generation geht. Da glauben mehr als zwei Drittel, dass es den Jungen in Zukunft schlechter gehen wird. Bei SPÖ-Wählern glaubt das immerhin auch ein Drittel, bei ÖVP-Wählern nicht einmal 20 Prozent.

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„Absolute“ vor allem für SPÖ-Wähler ein Problem
Die Fragen, ob die absolute Mehrheit ein Nachteil für das Land ist und ob einmal eine andere Partei den Landeshauptmann stellen sollte, verneinten ÖVP-Wähler wenig überraschend. Umgekehrt sehen zwei Drittel der SPÖ-Wähler das genau anders. Ähnlich denken FPÖ-Wähler, sehen die Fragen aber weniger drängend.

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Bundesregierung überzeugte ihre Wähler bisher
Mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung sind jeweils mehr als 80 Prozent der ÖVP- und FPÖ-Wähler zufrieden, nur rund zehn Prozent sind es nicht, der Rest wollte keine Angabe machen. SPÖ-Wähler sind - wenig überraschend - zum überwältigenden Teil mit der neuen Regierung nicht zufrieden.

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Die Sorge, dass sich die Gesellschaft auseinanderentwickelt, bewegt mehr als die Hälfte der ÖVP-Wähler. Bei SPÖ und FPÖ ist sie aber deutlich stärker und recht identisch ausgeprägt.

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Teil der FPÖ-Wähler zweifelt an Demokratie
Interessante Ergebnisse brachte die Frage, ob die Demokratie die beste Regierungsform sei. Während ÖVP- und SPÖ-Wähler dem eindeutig zustimmen, ist nur ein Drittel der FPÖ-Wähler restlos davon überzeugt. Fast die Hälfte stimmt nur „ziemlich“ zu, insgesamt zwölf Prozent wenig oder gar nicht. Gleich acht Prozent wollten keine Angaben dazu machen.

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