Zehntausende vor philippinischem Vulkan geflohen
Vor dem drohenden Ausbruch des Vulkans Mayon auf den Philippinen sind Zehntausende Menschen geflohen. Mehr als 70.000 Anrainer seien in Notunterkünften, teilten die philippinischen Behörden heute mit. Ausländische Touristen reisten eigens an, um das Naturschauspiel zu verfolgen.
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Der Mayon ist wieder aktiv: Lavafontänen schlagen die Anrainer in die Flucht.
Die Zahl der geflüchteten Anrainer des Mayon habe sich in den vergangenen drei Tagen nahezu verdoppelt, erklärten die Behörden. Die Sperrzone um den Vulkan war kurz zuvor von sechs auf neun Kilometer ausgeweitet worden. In der Provinz Albay müssten rund 360.000 Menschen, also etwa ein Drittel der Einwohner, Vulkanasche einatmen, sagte der örtliche Leiter der Zivilschutzbehörde, Cedric Daep.
Rückkehr erst in drei, vier Monaten
Rose Rivero vom philippinischen Roten Kreuz sagte, viele Menschen in den Notunterkünften müssten auf dem nackten Fußboden schlafen. Mancherorts teilten sich 50 Menschen eine Toilette - wenn es überhaupt eine gebe. Auf Grundlage der Erfahrungen mit dem Mayon in der Vergangenheit sei zu befürchten, dass die Menschen erst in drei, vier Monaten in ihre Häuser zurückkehren könnten.
Vor zwei Wochen war der Mayon wieder aktiv geworden. Die staatliche Behörde für Vulkanologie warnte vor einem „unmittelbar“ bevorstehenden schweren Ausbruch des Vulkans. Gestern stieß er bis zu 700 Meter hohe Lavafontänen aus, heute war eine dichte, fünf Kilometer hohe Aschewolke über dem Vulkan zu sehen. Außerdem spuckte er erneut Lava.
Touristen schauen sich Vulkan näher an
Während die Anrainer vor dem Vulkan flohen, reisten Touristen aus Europa, den USA und Südkorea eigens an, um den Ausbruch zu sehen. „Sie werden von den Aktivitäten des Mayon angezogen“, sagte die Rezeptionistin des Viersternhotels Oriental in Legazpi, Nics Ortonio. „Sie wollen sich das näher anschauen.“