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Erste Stimmen für Zeit nach der Kanzlerin

Angela Merkel hat in ihrem Amt als deutsche Bundeskanzlerin viele kommen und gehen gesehen. Während ihrer Amtszeit gab es vier französische Präsidenten und vier britische Premierminister. Im November 2016 kündigte sie an, für eine weitere, ihre vierte Amtszeit zu kandidieren - und langsam gibt es auch in der CDU Wortmeldungen, dass es bald Zeit für einen Wechsel an der Spitze sein könnte.

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Einer davon war kürzlich Daniel Günther, Ministerpräsident des deutschen Bundeslands Schleswig-Holsteins. Er sprach sich dafür aus, einen personellen Neuanfang in der CDU einzuleiten. „Bei einer Regierungsbildung müssen auch Gesichter eine Rolle spielen, die für die Zeit nach Angela Merkel eine Perspektive haben“, sagte der CDU-Politiker der „Heilbronner Stimme“. „Wir brauchen Angela Merkel an der Spitze von Regierung und Partei. Aber in der zweiten und dritten Reihe brauchen wir neue Gesichter.“

Freiwilliger Abgang als Option

Die Nachrichtenagentur Reuters führte Interviews mit mehreren hochrangigen CDU-Politikern, die meinten, gerade die Zeit nach der Bundestagswahl im September 2017 habe den Druck auf Merkel erhöht. Ein Grund für solche Überlegungen liegt darin, dass die Union bei der vergangenen Bundestagswahl nur 32,9 statt 41,5 Prozent 2013 eingefahren hat.

„Wir müssen jetzt darüber sprechen, wie sich die Union erneuern kann“, forderte auch der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak. Merkel sei „die unbestrittene Kanzlerin und Parteivorsitzende“, sagte Ziemiak zwar. Parteiintern kreist die Debatte jedoch laut Reuters sehr wohl um einen zumindest freiwilligen Rückzug Merkels in den kommenden Jahren. Eine fünfte Kanzlerkandidatur der 63-Jährigen 2021 wird zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber von den meisten für sehr unwahrscheinlich gehalten.

Mögliche Nachfolger

Um eine Übergabe zu erleichtern, bevorzugten viele einen graduellen Abgang, etwa indem Merkel erst den Parteivorsitz abgebe. Personalspekulationen kursieren längst. Namen, die dabei wiederholt auftauchen, sind etwa Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die rheinland-pfälzische CDU-Oppositionsführerin Julia Klöckner und Staatssekretär Jens Spahn.

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