Staatsanwaltschaft prüft Geldfluss
Rund sieben Wochen vor den Parlamentswahlen in Italien hat die Tageszeitung „La Stampa“ berichtet, dass die Mailänder Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den ehemaligen Regierungschef Silvio Berlusconi wegen Verdachts auf Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Verkauf seines Fußballclubs AC Milan eingeleitet habe.
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Die Mailänder Staatsanwaltschaft dementierte am Samstag. „Im Zusammenhang mit dem AC Milan läuft keine Untersuchung“, so der Mailänder Oberstaatsanwalt Francesco Greco in einer Presseaussendung. Berlusconis Anwalt Nicolo Ghedini reagierte empört auf den Bericht von „La Stampa“ und sprach von einem politischen Angriff auf seinen Mandanten. „La Stampa“ habe eine vollkommen haltlose Information veröffentlicht, um Berlusconi vor den Parlamentswahlen zu schaden. Er kündigte eine Klage gegen das Blatt an.
„La Stampa“ hatte berichtet, dass die Ermittler davon ausgehen würden, dass der Kaufpreis von 740 Millionen Euro um 300 Mio. Euro aufgeblasen wurde, damit Berlusconi Schwarzgelder von ausländischen Bankkonten nach Italien zurückführen konnte.
UEFA fordert Infos über Businessplan
Der AC Milan, der schon seit Jahren keine sportlichen Höhenflüge mehr gefeiert hat und derzeit auf Platz elf der Serie A liegt, hatte 230 Mio. Euro für Spieler ausgegeben. In den ersten sechs Monaten 2017 gab der Verein einen Verlust von 33 Mio. Euro bekannt. Die UEFA hatte kürzlich vom AC Milan mehr Informationen über dessen Businessplan angefordert.
Berlusconi, der bereits viermal das Amt des Regierungschefs in Italien innehatte, ist Gründer der rechtskonservativen Partei Forza Italia, die im Rahmen einer Mitte-rechts-Allianz am Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 4. März teilnimmt. Dem Bündnis werden gute Erfolgschancen eingeräumt.
Berlusconi selber darf wegen eines Ämterverbots nicht für einen Parlamentssitz kandidieren. Wegen seiner Verurteilung wegen Steuerbetrugs 2011 war Berlusconi aus dem Senat ausgeschlossen worden.
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