Armee in Venezuela kontrolliert Supermärkte
Nach einer Welle von Plünderungen hat das Militär in Venezuela in mehreren Städten Zugänge zu Supermärkten kontrolliert und eine angeordnete Preissenkung überwacht. Als Reaktion auf die galoppierende Geldentwertung im Land hatten die Behörden für 26 Ketten angeordnet, die Preise für bestimmte Produkte des täglichen Bedarfs zu senken, die wegen der Inflation - der höchsten der Welt - erhöht wurden.
Kaum mehr Lebensmittel
Da der monatliche Mindestlohn nur noch ein paar Euro wert ist und die Bürger immer weniger Essen dafür bekommen, war es in den letzten Tagen zu Plünderungen und Protesten gekommen. Berichten zufolge bildeten sich landesweit lange Schlangen vor Geschäften.

APA/AFP/Juan Barreto
Soldaten und Polizisten ließen zum Beispiel in der Hauptstadt Caracas nur in bestimmten Abständen eine Anzahl an Leuten zum Einkaufen in einige Supermärkte, in denen aber - wegen der Inflation und wegen fehlender Devisen zum Kauf von Lebensmitteln im Ausland - meist viele Regale leer sind.
Am schwierigsten war die Lage in der Stadt Caicara. Mindestens 20 Geschäfte wurden dort ausgeraubt, insgesamt wurden 48 Personen festgenommen, wie das Portal El Nacional berichtete. Unbestätigten Berichten zufolge wurden bei den Auseinandersetzungen auch zwei Menschen getötet.
Venezuela will eigene Kryptowährung
Aus dieser Krise will Venezuela mit einem skurrilen geldpolitischen Vorhaben kommen. Das Land plant - wohl auch inspiriert vom Boom um Digitalwährungen wie Bitcoin - seine eigene Kryptowährung. Es wäre die erste staatlich aufgelegte. Der „Petro“ („Erdöl“) soll laut dem linken Präsidenten Nicolas Maduro noch in den kommenden Tagen ausgegeben werden.
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