Erster Zwischenfall im Adria-Grenzstreit glimpflich verlaufen
Im Grenzstreit zwischen Slowenien und Kroatien ist ein erster Zwischenfall in der Bucht von Piran an der nördlichen Adria glimpflich verlaufen. Drei kroatische Fischerboote seien heute unter Polizeischutz in die von Slowenien beanspruchte Seezone gefahren, um ihre am Vortag ausgeworfenen Netze wieder einzuholen, bestätigten beide Seiten.
Ein slowenisches Polizeiboot habe sich genähert, sei aber nicht eingeschritten. Da beide Seiten ihre unvereinbaren Positionen nochmals bestätigten, sind neue Zwischenfälle in den kommenden Tagen wahrscheinlich.
Kroatien erkennt Schiedsspruch nicht an
Slowenien hatte zuletzt nach einem entsprechenden internationalen Schiedsurteil die Seegrenze in der Piran-Bucht auf der Halbinsel Istrien neu gezogen. Rund 80 Prozent der Bucht sowie ein 4,6 Kilometer breiter Korridor zur offenen See gehören jetzt zum slowenischen Hoheitsgebiet. Kroatien erkennt den Schiedsspruch nicht an und sieht die Grenze in der Mitte der Meeresbucht.
Slowenien habe sein neues Seegebiet „vollständig unter Kontrolle“, berichtete Innenstaatssekretär Bostjan Sefic in der Hafenstadt Koper. Sollten erneut kroatische Fischerboote in den slowenischen Teil der Bucht eindringen, würden Strafen verhängt. Auf der anderen Seite betonte der örtliche kroatische Polizeichef Loris Kozlevac, seine Beamten kontrollierten wie bisher die von seinem Land beanspruchten Teile der Bucht.