Libyen: Anschlag auf Pipeline gefährdet Ölproduktion

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Ein Bombenanschlag auf eine wichtige Pipeline in Libyen beeinträchtigt die Ölproduktion in dem nordafrikanischen Krisenstaat. Unbekannte sprengten gestern die Fernleitung für Rohöl, die von den Ölfeldern im Osten zur Hafenstadt al-Sidr am Mittelmeer führt, wie die Marada-Brigade mitteilte, eine Truppe zum Schutz der Einrichtung.

Die Pipeline gehört Waha Oil, einer Tochterfirma der Nationalen Ölgesellschaft (NOC). NOC teilte mit, dass mit einem Produktionsausfall von 70.000 bis 100.000 Barrel pro Tag zu rechnen ist.

Land auf Öleinnahmen angewiesen

Es war zunächst unklar, wie schwer die Schäden sind und wer für den Vorfall verantwortlich ist, der sich rund 200 Kilometer südlich von Bengasi ereignete. Zuletzt waren auch Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region aktiv.

Der Verkauf von Öl ist die Haupteinnahmequelle für das vom Bürgerkrieg zerrissene Libyen. Im Sommer war die Förderung mit mehr als einer Million Barrel pro Tag auf den höchsten Stand seit etwa vier Jahren angestiegen. Im Herbst rangierten die Zahlen bei knapp unter einer Million. Das Geschäft mit dem Rohstoff unterliegt dabei alleine der NOC. Auch die OMV ist im Krisenland aktiv, die Ölproduktion wurde im vierten Quartal des Vorjahres wieder aufgenommen.