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Global fünf Prozent mehr Umsatz

Das Geschäft mit Luxusgütern boomt - vor allem dank wachsender Nachfrage wohlhabender Chinesen. Der Umsatz der Branche stieg nach einer Studie der Unternehmensberatung Bain und des italienischen Luxusgüterverbands im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf die Rekordsumme von rund 1,2 Billionen Euro. Ein Drittel davon stammte laut Bain von chinesischen Käufern.

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Der größte Posten im Luxusgeschäft ist der Verkauf teurer Premiumautos. Hier stieg der Umsatz weltweit um sechs Prozent auf 489 Mrd. Euro. Das Geschäft mit persönlichen Luxusgütern wie Kleidung, Lederwaren, Kosmetik und Schmuck legte um fünf Prozent auf 262 Mrd. Euro zu. Immer beliebter seien Luxuserlebnisse wie Hotel- und Restaurantbesuche oder Delikatessen.

„First-Class-Kreuzfahrten boomen gar mit einem Plus von 14 Prozent“, teilte Bain kurz vor Weihnachten mit. „Der Absatz von Yachten und Privatflugzeugen ist hingegen leicht zurückgegangen, der Kunstmarkt stagniert.“

15 Prozent Wachstum in China

Shoppingtrips chinesischer Touristen beflügelten das Wachstum in Europa: Hier steigerten die klassischen Luxusmarken ihren Umsatz um sechs Prozent auf 87 Mrd. Euro. Chinesen kauften aber zunehmend auch in ihrer Heimat teure Marken: Der Absatz dort schnellte um 15 Prozent auf 20 Mrd. Euro hoch.

Schwach entwickelte sich das Geschäft in Amerika, und auch „die einstigen Shoppingparadiese in den arabischen Ländern stagnieren“, teilte Bain mit. Immer mehr Luxusmarken eröffneten eigene Onlineshops, denn im Internet erzielten sie fast ein Drittel ihres Umsatzes.

Kaffeeboom in China

Auch im Alltagsleben wandelt sich das Konsumverhalten von Chinesinnen und Chinesen zusehends. So wird in der Tee-Nation China Kaffee immer beliebter. Das hilft unter anderem der US-Kaffeehauskette Starbucks auf die Sprünge, die auf dem Heimatmarkt wegen der wachsenden Konkurrenz unter Druck geraten ist.

China werde für sein Unternehmen „größer, mächtiger und bedeutender“ als das US-Geschäft, sagte Unternehmensgründer und Aufsichtsratschef Howard Schultz schon im November in der Wirtschaftsmetropole Schanghai. „Mit dem Aufstieg der Mittelschicht und den Möglichkeiten in China wird der Markt immer größer.“

In zehn Jahren auf US-Niveau

Starbucks will in der Volksrepublik innerhalb von zehn Jahren 10.000 Filialen eröffnen und damit zu den USA aufschließen. Starbucks ist seit 1999 in China unterwegs und betreibt aktuell über 3.000 Geschäfte in der Volksrepublik, davon allein mehr als 600 in Schanghai. Insgesamt gibt es in der Stadt rund 6.500 Kaffeehäuser.

Experten zufolge dominiert bisher Starbucks mit Abstand vor McDonalds und Costa-Coffee-Mutter Whitbread den chinesischen Markt. Doch das könnte sich ändern. Die Konkurrenz wachse, erklärt Yu Limin vom Forschungsinstitut Euromonitor. „Wir stellen eine wachsende Zahl von kleineren Marken und selbstständigen Kaffeegeschäften fest.“

Zudem nehmen auch europäische Wettbewerber China ins Visier. So erklärte auch Pascal Hertier, Chef der italienischen Massimo Zanetti mit den Marken Segafredo und Boncafe, China zu einer „Toppriorität in 2018“.

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