Google stockt Personal auf
Googles Videoplattform YouTube will nach heftiger Kritik und politischem Druck härter gegen Gewalt und Extremismus vorgehen. Unter anderem werde die Zahl der Personen, die bei Google insgesamt Inhalte prüfen, im kommenden Jahr auf 10.000 erhöht, kündigte YouTube-Chefin Susan Wojcicki kürzlich an.
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Zugleich komme verstärkt Googles Expertise bei künstlicher Intelligenz zum Einsatz: Das maschinelle Lernen mittels neuer Sicherheitssoftware helfe menschlichen Prüfern, fast fünfmal mehr Videos zu entfernen. Seit Juni seien 150.000 Videos wegen gewalttätigem Extremismus gelöscht worden.
„Für Irreführung missbraucht worden“
Auch Videos von Kindern hätten entfernt werden müssen, nachdem Nutzer des Portals dort schädigende Kommentare über die Kinder veröffentlicht hatten. Das Portal sei missbraucht worden, um „in die Irre zu führen, zu manipulieren, zu belästigen oder sogar, um Leid zuzufügen“, sagte Wojcicki. Inzwischen würden 98 Prozent davon von den selbstlernenden Maschinen aufgespürt, erklärte Wojcicki.
Die neue Software ermögliche es YouTube, extreme Inhalte schneller zu löschen. Fast 70 Prozent davon seien binnen acht Stunden nach dem Hochladen entfernt worden und fast die Hälfte innerhalb von zwei Stunden. Die Algorithmen hätten seit Juni ein Volumen an Videos abgearbeitet, für das 180.000 Personen bei einer 40-Stunden-Woche benötigt worden wären.
„Neuer Ansatz für Werbung auf YouTube“
YouTube war in diesem Jahr unter Druck von Werbekunden gekommen, nachdem ihre Anzeigen im Umfeld extremistischer Videos landeten. Es wurde moniert, dass die vorhandene Technologie fehlerbehaftet sei.
Wojcicki kündigte nun „einen neuen Ansatz für Werbung auf YouTube“ an, damit „Anzeigen nur dort laufen, wo sie auch laufen sollen“. Dazu solle es unter anderem mehr menschliche Kontrolle zusätzlich zu den Algorithmen und eine sorgfältigere Prüfung geben, welche Kanäle und Videos für Werbung in Frage kommen.