Schulen in Völkermarkt bleiben zu
Der Föhnsturm hat in der Nacht auf Dienstag schwere Schäden verursacht. Im Bezirk Völkermarkt in Kärnten wurde Dienstagfrüh Zivilschutzalarm ausgelöst. Auch in anderen Bundesländern befanden sich die Feuerwehren im Dauereinsatz.
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Besonders stark betroffen war die Gemeinde Bad Eisenkappel im südlichen Unterkärnten, worauf Bezirkshauptmann Gerd-Andre Klösch gegen 4.30 Uhr Zivilschutzalarm gab. Nach Rücksprache mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wurde entschieden, dass im Bezirk Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben. In Teilen des Bezirks fiel der Strom aus. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Häuser nur in dringenden Fällen zu verlassen.
„Für Kinder, die nicht daheimbleiben können, weil es keine Betreuung gibt, und die deshalb in die Schule kommen, gibt es einen Notdienst, sie werden also betreut“, sagte Klösch zur APA. Er habe zudem bereits einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert. In der Früh tagte der Landeskoordinationsausschuss, um die Einsätze abzustimmen.
Ferlach zeitweise nicht mit dem Auto erreichbar
Ebenfalls schwere Schäden gibt es im Bereich Ferlach im Bezirk Klagenfurt Land. Die Stadtgemeinde war Dienstagfrüh nicht per Auto erreichbar. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume mussten alle Verbindungen gesperrt werden. Dafür wurde ein eigener Krisenstab in der Gemeinde eingerichtet - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

ORF
Umstürzende Bäume sorgten für zahlreiche Straßensperren in vielen Bundesländern
Auch Teile der Wasserversorgung fielen durch das Unwetter aus, Teile des Bezirks Klagenfurt-Land seien von Stromausfällen betroffen, so eine Mitteilung der Polizei. Aufgrund der schweren Schäden wurde auch in Ferlach beschlossen, Schulen und Kindergärten am Dienstag nicht zu öffnen.
Eine 30 Meter hohe Fichte in einem Wald in Klagenfurt Land traf ein Polizeiauto und das Fahrzeug eines auf gleicher Höhe stehenden 59-Jährigen aus Spittal/Drau. Während der Spittaler und sein Beifahrer unverletzt blieben, wurde ein im Polizeifahrzeug sitzender Beamter bei dem Unfall verletzt. Er wurde ebenso wie eine zweite verletzte Person von der Rettung ins Spital gebracht. Die Aufräumarbeiten gestalteten sich schwierig - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Straßensperren in der Steiermark
Auch in anderen Bundesländern verursachte der Sturm zahlreiche Schäden. Die Einsatzkräfte mussten die ganze Nacht hindurch ausdrücken. In der West- und Südsteiermark erreichte der Föhnsturm Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Besonders betroffen sind die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz.
Laut Landeswarnzentrale wurden zahlreiche Dächer abgedeckt und viele Stromleitungen gekappt. Dienstagfrüh waren rund 10.000 Haushalte ohne Strom, wie die Energie Steiermark mitteilte. Die Radlpassstraße (B76) und die Gaberlstraße (B77) sind teilweise komplett gesperrt, auch die Zugsverbindung ist unterbrochen - Schienenersatzverkehr gibt es noch keinen. Die Gemeinde St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz gab schulfrei, weil keine Gemeindestraße mehr befahrbar ist. Auch in der Gemeinde Oberhaag kann der Schulbus nicht fahren, sagte der dortige Bürgermeister Ernst Haring - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/ZAMG
Zahlreiche Schäden auch in Niederösterreich
In Niederösterreich rückte die Feuerwehr in der Nacht zu fast 100 Einsätzen aus. Zahlreiche Bäume stürzten um. 85 Feuerwehren mit etwa 880 Feuerwehrleuten waren im Einsatz. Betroffen waren vor allem die Bezirke Tulln, Bruck an der Leitha, Mistelbach, Gänserndorf und Mödling, wie Feuerwehrsprecher Franz Resperger Dienstagfrüh mitteilte. Nach Angaben der EVN waren etwa 2.000 Haushalte im Bezirk Neulengbach kurzzeitig ohne Strom.
„Zum Glück hielten sich die Schäden aber in Grenzen, und auch von Verletzten ist uns nichts bekannt“, so Resperger. In der Früh war der Sturm vorbei, der Wind wehte nur noch mit 60 km/h. „Es kann aber sein, dass noch Einsätze folgen, da viele Menschen erst in der Früh Schäden in ihrer unmittelbaren Umgebung bemerken“, so Resperger - mehr dazu in noe.ORF.at.
Aufräumarbeiten im Westen dauern an
Schon am Montag verursachte der Sturm schwere Schäden in Vorarlberg, Tirol und Salzburg, wo durch einen umstürzenden Baum eine belgische Urlauberin schwer verletzt wurde. Sie und ihr Ehemann waren trotz Sperre mit dem Auto auf die Kötschachtaler Straße gefahren, die Polizei hatte den Straßenabschnitt wegen des Orkans gesperrt - mehr dazu in salzburg.ORF.at. In Vorarlberg musste die Feuerwehr am Sonntag und Montag zigmal ausrücken. Straßen mussten zeitweise gesperrt werden, nachdem Bäume umgeknickt waren, in Feldkirch stürzte ein Baum auf ein Haus - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

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In Salzburg musste die Feuerwehr schon am Montag zu vielen Einsätzen ausrücken
Mehrere Felsstürze in Tirol
In der Nacht auf Dienstag kam es zu Felsstürzen in Tirol. In der Gemeinde Brandenberg stürzten mehrere meterhohe Felsbrocken auf die Fahrbahn. Im Ötztal kam es in der Nacht zu einem größeren Steinschlag. Schon am Montag wurde in Hall das Dach des Bahnhofs angehoben, der Bahnhof musste gesperrt werden - mehr dazu in tirol.ORF.at.
Langsame Besserung erwartet
Bereits am Vormittag ließ in den meisten Bundesländern der Sturm langsam nach. In der Steiermark wurden zwar Böen mit fast 120 km/h gemessen, der Föhn legt sich laut ORF-Wetterredaktion im Laufe des Tages jedoch überall. Damit sinken auch die Temperaturen wieder: Am Montag wurden in Salzburg und Vorarlberg knapp 18 Grad erreicht. Am Dienstag sind stellenweise noch bis zehn Grad zu erwarten, am Nachmittag kühlt es weiter ab.
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