Koordinierung der Wirtschaftspolitik
In der Euro-Gruppe kommen monatlich die Finanzminister der 19 EU-Länder mit der Gemeinschaftswährung zusammen. Hauptaufgabe ist eine enge Koordinierung der Wirtschaftspolitik. In der Finanz- und Schuldenkrise wurde die Euro-Gruppe zentrale Schaltstelle für die Ausarbeitung von Rettungsprogrammen für vom Staatsbankrott bedrohte Länder wie Griechenland.
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An den Treffen der Euro-Gruppe nehmen auch der für Wirtschaft und Finanzen zuständige EU-Kommissar sowie der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) teil. Erstmals tagten die Länder der Euro-Gruppe am 4. Juni 1998 kurz vor Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchgeld.
Ständiger Präsident seit 2005
Einen ständigen Präsidenten gibt es seit 2005. Er leitet ihre Sitzungen, legt die Tagesordnung fest und vertritt die Euro-Gruppe in internationalen Gremien. Bisher war der Vorsitzende der Euro-Gruppe immer selbst ein Finanzminister. Der Präsident wird von den Finanzministern mit einfacher Mehrheit gewählt. Die Amtszeit beträgt zweieinhalb Jahre.
Bisher gab es zwei Präsidenten: von 2005 bis 2013 den Luxemburger Jean-Claude Juncker, der heute EU-Kommissionspräsident ist, und seit Jänner 2013 den Niederländer Jeroen Dijsselbloem. Seine Amtszeit endet am 13. Jänner. Er muss den Posten räumen, weil seine Partei nicht mehr der Regierungskoalition in den Niederlanden angehört und der Vorsitz der Euro-Gruppe traditionell von einem amtierenden Finanzminister ausgeübt wird.
Auch nächster Präsident ist Sozialdemokrat
In der Euro-Gruppe bilden die der Europäischen Volkspartei (EVP) zugehörigen Finanzminister die größte Gruppe. Insgesamt acht der 19 Ressortchefs der Währungsunion sind von der EVP. Trotzdem verzichtete die EVP darauf, einen eigenen Kandidaten für die Nachfolge von Dijsselbloem, einem Sozialdemokraten, ins Rennen zu schicken. Auch die Nachfolge Dijsselbloems übernimmt mit dem portugiesischen Finanzminister Mario Centeno erneut ein Sozialdemokrat.
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