Krawalle am Rande von Demonstration in Brüssel

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Bei Randalen am Rande einer Demonstration gegen die mutmaßliche Versklavung von afrikanischen Migranten und Flüchtlingen in Libyen sind in der belgischen Hauptstadt Brüssel 50 Menschen festgenommen worden. Das teilte die Brüsseler Polizei gestern Abend im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.

Jugendliche demolierten Geschäfte

Der öffentlich-rechtliche Sender RTBF berichtete, es handle sich um Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Sie hätten unter anderem Geschäfte in einem zentrumsnahen Viertel demoliert, sagte Polizeisprecherin Ilse Van de Keere der Nachrichtenagentur AFP.

Die Randalierer hätten sich von der Demonstration gegen Sklaverei in Libyen gelöst und sich vermummt, sagte die Sprecherin. Neben den Attacken auf Geschäfte hätten die Randalierer auch einen Polizeiwagen angegriffen und Wurfgeschosse eingesetzt. Laut der Nachrichtenagentur Belga wurden ein Wasserwerfer und ein Hubschrauber zur Verstärkung geschickt. Die Lage hatte sich am Abend beruhigt.

Dritter Gewaltausbruch binnen weniger Wochen

Es war der dritte Gewaltausbruch in Brüssel binnen weniger Wochen. Anfang November gab es Ausschreitungen nach der Qualifikation von Marokko für die nächste Fußball-Weltmeisterschaft. Vier Tage später geriet die Polizei bei einem nicht genehmigten Fantreffen des vor allem durch Instagram und Snapchat bekannten Rappers Vargasss mit dessen Anhängern aneinander.

Die Vorfälle entfachten eine Debatte über die Sicherheitslage und den Umgang der Brüsseler Polizei mit Versammlungen. Der belgische Innenminister Jan Jambon, der der nationalistischen flämischen Partei N-VA angehört, verurteilte den jüngsten Gewaltausbruch scharf.