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„Die Triebkraft hinter der Band“

Malcolm Young, der Mitbegründer der legendären Hardrock-Band AC/DC, ist tot. Das teilte die Band am Samstag auf ihrer Website mit. Young wurde 64 Jahre alt und starb in Australien im Kreise seiner Familie. Der gebürtige Schotte litt bereits seit mehreren Jahren an einer Demenzkrankheit und konnte nicht mehr in der Band mitspielen.

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„Heute muss AC/DC mit tief im Herzen empfundener Traurigkeit den Tod von Malcolm Young bekanntgeben“, so die Nachricht auf der Website. „Als sein Bruder ist es schwer für mich, in Worten auszudrücken, was er für mich bedeutet hat in meinem Leben. Die Verbindung zwischen uns war einzigartig und ganz besonders“, schrieb Angus Young, der zusammen mit seinem Bruder Malcolm die Band gegründet hatte.

Malcolm sei ein Perfektionist und einzigartiger Mann gewesen. Er sei auf seine Arbeit stolz gewesen, die Treue zu seinen Fans sei unübertroffen gewesen. „Er hinterlässt ein gewaltiges Vermächtnis, das für immer weiterleben wird. Malcolm, du hast deine Aufgabe gut erledigt“, so Angus Young in der Stellungnahme. Der Musiker hinterlässt seine Frau Linda und zwei Kinder.

200 Mio. verkaufte Platten

Erst vor wenigen Wochen war der ältere Bruder der beiden AC/DC-Gründer, George Young, der als Mentor der Band galt, gestorben. Die Brüder stellten die Band 1973 in Sydney auf die Beine. Eigentlich war Malcolm am 6. Jänner 1953 im schottischen Glasgow geboren worden, doch die Familie wanderte aus, als er zehn war.

AC/DC

AP/Mark Allan

AC/DC 2011: Malcolm Young (l.) stieg später aus der Band aus

Die Band erinnerte auch an Malcolm Youngs musikalisches Können als Songwriter, Gitarrist, Produzent und Visionär. Mit Rockhymnen wie „Highway to Hell“ und „Whole Lotta Rosie“ verkauften AC/DC mehr als 200 Millionen Platten weltweit.

„Man konnte es merken“

2014 musste Young allerdings nach 41 Jahren auf der Bühne aussteigen. Er litt seit Jahren an Demenz. Angus Young erzählte später, Malcolm habe bereits im Jahr 2008 Gedächtnislücken und Konzentrationsschwächen gehabt. „Als wir damals die Songs schrieben, er und ich, konnte man es merken“, so Angus Young gegenüber dem australischen Fernsehsender ABC. Er habe plötzlich „seltsame Dinge“ beobachtet, etwa die offenkundige Vergesslichkeit seines sonst immer bestens organisierten Bruders. „In dem Moment dämmerte es mir: Etwas stimmte nicht mit ihm.“

Auf der Welttournee 2015 wurde Malcolm Young von seinem Neffen Stevie Young ersetzt, der bereits 1988 für ihn eingesprungen war, als er eine alkoholbedingte Pause einlegte. Die Familie bedankte sich am Samstag für die Anteilnahme und bat um Privatsphäre. Nächste Woche soll der „Sydney Morning Herald“ eine Gedenkwebsite online stellen, über die Fans Beileidsbekundungen schicken können. Statt Blumen zu schicken, möge man an die Heilsarmee spenden.

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