Steuerschlupfloch auf Malta laut Experten weiter offen
Ein Steuerschlupfloch für Unternehmen, die über Malta ihre Steuerlast in Österreich minimieren, besteht laut einem Ö1-Bericht weiterhin. Wie der Steuerberater Bernhard Vanas erläutert, können Firmen dadurch immer noch ihre Gewinne nach Malta verschieben und dort nur fünf Prozent Körperschaftssteuer zahlen. Ob der Möbelkonzern XXXLutz dieses Schlupfloch noch nutzt, ist unklar.
760 Personen und Firmen aus Österreich in Register
Die Mittelmeer-Insel Malta wird seit Jahren als Steuerparadies kritisiert. 760 Personen und Firmen aus Österreich sind dort im Firmenregister zu finden, wie die Paradise-Papers zeigen. Österreich hat versucht, eines der Steuerschlupflöcher zu schließen, nämlich Steueroptimierung durch Markenrechte und Lizenzzahlungen nach Malta. Das betonte auch das Finanzministerium.
Doch der Experte Vanas bezweifelt, dass dieses von Firmen wie XXXLutz entdeckte Schlupfloch tatsächlich völlig geschlossen ist. Ein Firmensprecher betonte indes im Ö1-Morgenjournal, zu steuerrechtlichen Details gebe man keine Auskunft, man halte sich an die Gesetze.
Audio dazu in oe1.ORF.at
Kritik an Österreichs Blockadehaltung
Unterdessen kritisierten die Grünen im EU-Parlament die Blockadehaltung etlicher EU-Staaten im Kampf gegen Steuervermeidung und Steuerbetrug. In erster Linie seien das Länder wie Luxemburg, Malta und Irland, aber auch Deutschland und Österreich stellten sich teilweise quer.
Auch die NGO ATTAC kritisiert Österreichs Vorgehen auf EU-Ebene im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung: Österreich und Deutschland blockierten die Verhandlungen, um EU-weit öffentliche Register für die wirtschaftlich Begünstigten hinter Briefkastenfirmen und anonymen Trusts einzuführen, so ATTAC in einer Aussendung.