Bewegung in Konflikt über Metaller-KV

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Nach vier ergebnislosen und einer gescheiterten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie wollen die Sozialpartner morgen beweisen, dass diese Partnerschaft noch funktioniert. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter treffen sich dazu unweit der ÖGB-Zentrale in Wien.

Gewerkschaften fordern vier Prozent

Dann wollen die Verhandlungsführer Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA) ihr Gegenüber vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie, Veit Schmid-Schmidsfelden, überzeugen, dass ein Lohn- und Gehaltsplus von 2,5 Prozent (wie von der Industrie angeboten) angesichts der vollen Auftragsbücher zu wenig sei.

Dem Vernehmen nach wollen die Gewerkschaften zumindest einen Dreier vor dem Komma sehen. Offiziell fordern sie ein Lohnplus von vier Prozent.

Die Arbeitgeber wiederum wollen die Mitarbeitervertreter davon überzeugen, dass eine exportorientierte Branche auf die internationale Konkurrenzfähigkeit der Lohnkosten achten müsse.

Mehrere Baustellen

Doch nicht nur beim Kernthema spießt es sich nach über 55 Stunden Verhandlungen, auch beim Rahmenrecht hakt es. Hier geht es um die von den Arbeitnehmervertretern gewünschte Angleichung der Auslandsentschädigung an die im Inland sowie eine Besserstellung von Lehrlingen, höhere Zuschläge für Nacht- und Schichtdienst und eine für die Arbeitnehmer bessere Anrechnung der Karenzzeiten.

Der Kollektivvertrag gilt im Regelfall für ein Jahr und beginnt rückwirkend jeweils im November. Als Basis für das Feilschen gilt die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 1,88 Prozent. Kommt es zu keiner Einigung, dann gilt der alte Kollektivvertrag weiter, was für die Arbeitnehmer einen Lohnverlust bedeutet.

Allerdings haben die Arbeitgeber angekündigt, ihr Angebot von 2,5 Prozent plus dann auf Betriebsebene auszuzahlen. Damit wäre die aktuelle Inflationsrate von 2,4 Prozent (September) abgedeckt, wobei sich der tägliche Einkauf allerdings um 5,3 Prozent verteuert hat.