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Verweis auf Wunsch der Mitarbeiterin

Gegen Vorwürfe der Lüge und Intrige hat sich am Montag auch die ehemalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig gewehrt. Sie wäre für einen sofortigen Rauswurf von Peter Pilz gewesen, hätten die Belästigungsvorwürfe gegen den früheren Abgeordneten im grünen Klub im Jahr 2016 endgültig geklärt werden können, sagte Glawischnig im Ö1-Mittagsjournal.

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Eine Aufklärung inklusive personaler Konsequenzen war laut Glawischnig aber nicht möglich. Die betreffende Mitarbeiterin habe dem nicht zugestimmt - aus verständlichen Gründen, so Glawischnig. Man habe den Opferschutz im Klub sehr ernst genommen, die Gleichbehandlungsanwaltschaft habe das auch bestätigt, so Glawischnig. Sie selbst hätte die Klärung der Causa mit einem Vortrag in der Klubsitzung und den entsprechenden politischen Konsequenzen „selbstverständlich“ gewollt.

Sie könne aber nachvollziehen, dass die Betroffene das aus Angst vor Stigmatisierung und der Auseinandersetzung mit „einem der mächtigsten Männer der Grünen“ nicht wollte. Klar sei: Wenn man mit den Maßstäben an die Causa herangehe, die die Grünen an andere Parteien anlegten, „hätte ich - überhaupt keine Frage - in der Sekunde hätte ich gesagt, das ist nicht tragbar“, so Glawischnig. „Ja“, sie sei für einen Rücktritt gewesen - Audio dazu in oe1.ORF.at.

Parteileitung nicht eingeweiht

Dass der Bundesvorstand Pilz trotz des Wissens um die Causa nach dem grünen Bundeskongress im Frühjahr noch einen Vorzugsstimmenwahlkampf angeboten hatte, begründete sie damit, dass zwar die Klubleitung, nicht aber der Parteivorstand eingeweiht gewesen sei. Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek habe also nichts von den Vorwürfen gewusst, Klubchef Albert Steinhauser sei aber Mitglied der Klubleitung gewesen.

Pilz’ Vorwurf der Lüge und der politischen Intrige wies die Ex-Grünen-Chefin erneut „aufs Schärfste“ zurück. Auf die Frage, ob sie Pilz die zu Last gelegten Vorwürfe zugetraut hätte, meinte sie: „Gewundert hat es mich nicht.“ Er sei ein Mann, der wisse, dass er Macht ausübe, und er könne sehr manipulativ agieren.

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