Missbrauchsvorwürfe auch gegen Regisseur Ratner

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Sechs Frauen haben dem Hollywood-Regisseur Brett Ratner sexuellen Missbrauch oder Belästigung vorgeworfen. Unter anderem Schauspielerin Natasha Henstridge beschuldigte den mit Filmen wie „Rush Hour“ oder „X-Men: Der letzte Widerstand“ bekannt gewordenen Ratner in einem Bericht der „Los Angeles Times“ (Mittwoch-Ausgabe), er habe sie Anfang der 90er-Jahre gezwungen, ihn oral zu befriedigen.

Schauspielerin Olivia Munn sagte dem Blatt, Ratner habe vor ihr masturbiert, als sie eine Anfängerin im Filmgeschäft gewesen sei. Sie hatte den Vorfall später in einem Buch beschrieben, ohne jedoch den Namen des Regisseurs zu erwähnen. Auch vier weitere Frauen berichteten der Zeitung von unangemessenem Verhalten Ratners. Der Regisseur wies die Vorwürfe über seinen Anwalt zurück.

Der lange einflussreiche Hollywood-Produzent Harvey Weinstein soll über drei Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt haben. Mehr als 50 Frauen haben sich mit entsprechenden Vorwürfen gemeldet, darunter Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Mindestens sieben Frauen werfen Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben. Die Berichte über seinen Fall haben eine breite gesellschaftliche Debatte über sexuelle Gewalt und Belästigung losgetreten.

Belästigungsvorwürfe gegen Dustin Hoffman

Auch Oscar-Preisträger Dustin Hoffman wurde mit Vorwürfen sexueller Belästigung konfrontiert. Die US-Autorin Anna Graham Hunter äußerte in einer Gastkolumne in dem Filmblatt „Hollywood Reporter“ Vorwürfe, der Schauspieler habe sie 1985 als 17-Jährige wiederholt belästigt. Ihren Beschreibungen zufolge hatte Hoffman sie um eine Massage gebeten, ihr an den Po gegriffen und sie mehrfach mit anzüglichen Bemerkungen bedrängt. „Er war ein Jäger, ich war ein Kind, und das war sexuelle Belästigung“, erklärte Hunter.

Hoffman reagierte auf die Vorwürfe mit einer Stellungnahme. Er habe „größten Respekt“ für Frauen und er fühle sich schrecklich, dass er die Frau möglicherweise durch sein Verhalten in eine „unangenehme Situation“ gebracht haben könnte. „Dies reflektiert nicht, wer ich bin“, zitierte das Blatt den Schauspieler.