Frankreich stimmt für Ausstieg aus Erdöl und Gas bis 2040
Im Kampf gegen den Klimawandel will Frankreich bis 2040 die Förderung von Erdöl und Gas auf seinem Territorium weitgehend stoppen. Einer entsprechenden Gesetzesvorlage stimmte die Nationalversammlung gestern in Paris mit breiter Mehrheit in erster Lesung zu. Nach Inkrafttreten des Gesetzes sollen keine neuen Förderlizenzen mehr erteilt werden. Bestehende Genehmigungen sollen nicht über 2040 hinaus verlängert werden.
Das Gesetz betrifft sowohl das Festland als auch das Meer, die französischen Überseegebiete eingeschlossen. Die Förderung von Schiefergas soll vollständig verboten werden - bisher war nur das Fracking untersagt, die einzige bisher praktikable Technik zur Förderung von Schiefergas.
Zum Missfallen von Umweltschützern billigte die Nationalversammlung aber Ausnahmen für Unternehmen, die Erdöl oder Gas fördern. Sie können die Produktion demnach auch nach 2040 fortsetzen, wenn sie bis dahin nicht ihre Forschungskosten wieder eingespielt haben.
Signal für Klimaschutz
Frankreich will mit dem Gesetz Vorreiter bei der Abkehr von fossilen Energieträgern werden und ein Signal für den Klimaschutz setzen. Allerdings wird in dem Land ohnehin nur sehr wenig Erdöl und Gas gefördert. Die jährliche Erdölproduktion liegt bei rund 815.000 Tonnen - das entspricht nur einem Prozent des französischen Gesamtverbrauchs.
Das Gesetz soll noch im laufenden Jahr in Kraft treten. Umweltminister Nicolas Hulot hatte im Juli erklärt, bis 2040 auch den Verkauf von Dieselautos und Benzinern stoppen zu wollen.