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Zahlreiche Verurteilungen

In Deutschland haben Erpresser in den vergangenen Jahren mehrfach gedroht, Lebensmittel zu vergiften. Supermarktketten wie Lidl, Aldi und REWE waren betroffen, auch einige Hersteller gerieten ins Visier von Verbrechern.

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Juli 2017: Das Landgericht im deutschen Bonn verurteilt einen Pensionisten zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Der 74-Jährige hat Haribo mit der Vergiftung von Gummibärchen gedroht. Außerdem hat er die Unternehmen Lidl und Kaufland erpresset. Er hat eine Million Euro in der Internetwährung Bitcoin gefordert.

Zudem beginnt in Dortmund der Prozess gegen zwei 45 und 46 Jahre alte Männer. Sie sollen mit Gift versetzte Gläser mit Brotaufstrich in mehreren Lidl-Filialen deponiert haben. Sie haben fünf Millionen Euro in Bitcoin vom Unternehmen gefordert.

März 2017: Ein 38-Jähriger wird vom Landgericht Kiel wegen versuchter räuberischer Erpressung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Er hat auf Schulhöfen mit Insektiziden vergiftete Marzipanherzen ausgelegt. Damit wollte er von der Handelskette Coop drei Millionen Euro erpressen, zahlbar in der digitalen Währung Bitcoin.

Oktober 2015: Ein 38-jähriger Mann wird vom Landgericht Köln wegen versuchter Erpressung der Supermarktkette REWE zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Er hat 15 Millionen Euro gefordert und dem Konzern gedroht, Lebensmittel zu vergiften.

Mai 2013: Ein 61-Jähriger fasst in Duisburg wegen versuchter Erpressung des Lebensmitteldiskonters Aldi-Süd zwei Jahre und neun Monate Haft aus. Er hat per E-Mail 15 Millionen Euro gefordert und mit vergifteten Lebensmitteln gedroht.

Juli 2010: Das Landgericht Aachen verurteilt einen Erpresser des Marmeladeproduzenten Zentis zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft. Er hat damit gedroht, vergiftete Marmelade in den Handel zu bringen, und 500.000 Euro verlangt.

Jänner 2010: Wegen versuchter Erpressung des Süßigkeitenherstellers Ferrero wird ein Wirt aus dem deutschen Sauerland zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann hat 2008 ein Päckchen mit vergifteten Pralinen und Nougatcreme an die Firma geschickt. Er hat 950.000 Euro verlangt.