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Spezialtaucher stießen auf Tote

Im August ist es vor Singapur zu einem Zusammenstoß eines US-Kriegsschiffs mit einem Öltanker gekommen. Durch ein drei Meter großes Loch an der Backbordseite der „USS John S. McCain“ konnte Wasser ins Innere des Schiffes eindringen. In den überfluteten Räumen wurden die Leichen von zehn Besatzungsmitgliedern entdeckt.

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Die „McCain“ konnte sich nach der Kollision noch aus eigener Kraft in den Hafen von Singapur retten. Vermutet wird, dass die Soldaten von dem Zusammenstoß im Schlaf überrascht wurden und sich nicht mehr retten konnten. Vier weitere US-Matrosen wurden in ein Krankenhaus in Singapur gebracht. An Bord des Tankers „Alnic MC“, der unter der Flagge Liberias fährt, wurde niemand verletzt. Über die Unfallursache gibt es nur Spekulationen.

Leck in der USS McCain

APA/AP/U.S. Navy/Joshua Fulton

Infolge des Zusammenstoßes mit dem Tanker wurde auf der Backbordseite ein großes Leck in die „McCain“ gerissen

Zweiter Unfall binnen zwei Monaten

Der Zusammenstoß ereignete sich etwa acht Kilometer entfernt von der Küste, nahe dem Eingang zur Straße von Malakka. Dabei handelt es sich um eine Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia. Mit mehr als 2.000 Schiffen pro Tag ist sie eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Für die US-Pazifikflotte, die wegen des Korea-Konflikts kürzlich erst verstärkt wurde, bedeutet das schon das zweite schwere Schiffsunglück in diesem Sommer.

Erst Mitte Juni waren vor Japan sieben Seeleute bei der Kollision des Zerstörers „USS Fitzgerald“ mit einem Containerschiff getötet worden. In Reaktion auf den neuen Unfall erklärte US-Präsident Donald Trump über den Kurzmitteilungsdienst Twitter, er sei in „Gedanken und Gebeten“ bei den Soldaten. Ähnlich äußerte sich der republikanische Senator John McCain, nach dessen Vater und Großvater das Schiff benannt ist.

Navy-Aktivitäten für einen Tag ausgesetzt

Wegen des neuen Unglücks setzte die Navy die Aktivitäten der gesamten Flotte für einen Tag weltweit aus. „Dieser Trend verlangt entschiedenere Maßnahmen“, erklärte US-Marine-Chef John Richardson am Montag. „Ich habe daher eine weltweite Einsatzpause für unsere weltweite Flotte angekündigt“, teilte der Marine-Chef mit. Richardson kündigte zudem eine gründliche Untersuchung der im Pazifik stationierten siebenten Flotte an.

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