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Diskussion zur Zukunft der Medien

Wie stellt man sich den Herausforderungen der technologischen Medienzukunft und landet nicht in einer „Brave New Media World“, in der Desinformation zu einer Hauptquelle der Informationen geworden sind? Ungeahnte Allianz bei der Konferenz Darwin’s Circle dazu in Wien: ORF-Chef Alexander Wrabetz und Ex-„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann.

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Spricht sich Wrabetz für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus, der leichter mit Privaten kooperieren können soll, befürwortet Diekmann die Organisation gesellschaftlicher Diskurse, die nicht notwendigerweise eine riesige Öffentlichkeit erreichen.

„Früher gab es eine Kompetenz, eine Zeitung zu lesen. Man musste sie sich holen. Heute ist man gewohnt, dass die Nachrichten zu einem kommen“, erinnert Diekmann an die veränderten Mediengewohnheiten. Junge Menschen seien gewohnt, dass ihre Echokammern gefüllt würden; „Bild“ sei heute so groß wie nie, nur gebe es kein tragfähiges Businessmodell für ein verlegerisches Medium neben Facebook und Google, die weltweit über 60 Prozent der Werbeumsätze für sich verbuchten.

„Müssen unsere Destination-Sites stärken“

Wrabetz sprach sich dezidiert dafür aus, dass man auf Facebook präsent sei, allerdings: „Wir müssen unsere Destination-Sites wie ORF.at stärken, auch wenn wir auf Facebook gehen.“

Für das US-New-Media-Orakel Jeff Jarvis von der Cornell University in New York ist das Überleben der Medien entscheidend verbunden mit dem Erhalt ihrer Rolle gegen die Verbreitung von Falschmeldungen. Journalisten müssten vor der Verbreitungskurve von „Fake News“ dran sein. „Was wir alle nicht übersehen dürfen, ist, dass wir mit benutzt werden in der Verbreitung von Fake News.“ Manchmal müsse es auch so etwas wie die Stille gegen den „Buzz“ geben.

Für Alexander Briese von YouTube ist die Öffnung zu den Broadcastern wichtig. Entscheiden, „was richtig oder falsch ist in den Inhalten, können wir nicht“. Aber man arbeite verstärkt mit Partnern, die gerade auf die Erkennung von „Fake News“ spezialisiert seien.

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