Reichtum: Österreicher weltweit auf Platz 17

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Die Österreicher sind vermögender als die Deutschen. Im internationalen Vergleich der reichsten Länder weltweit rangiert Österreich unverändert auf Rang 17 und liegt damit einen Platz vor den nördlichen Nachbarn.

Als reichstes Land haben die USA 2016 erstmals die Schweiz von der Spitze verdrängt. Japan belegt Platz drei, wie aus dem Allianz-Vermögensbericht (Global Wealth Report) gestern hervorgeht.

Im vergangenen Jahr stieg das Nettogeldvermögen pro Kopf (Bruttogeldvermögen abzüglich Verbindlichkeiten) hierzulande gegenüber 2015 um rund zwei Prozent auf 51.980 Euro. Die Schulden erhöhten sich im gleichen Ausmaß auf 21.180 Euro pro Person. Immobilienwerte wurden nicht berücksichtigt.

Grafik zu den reichsten Ländern der Welt

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Allianz

Ungleiche Verteilung

Das weltweite Bruttogeldvermögen wuchs im Jahresabstand um 7,1 Prozent auf knapp 170 Billionen Euro. Das sei vor allem auf die „Jahresendrallye an den Aktienmärkten“, speziell in den Industrieländern, zurückzuführen, heißt es in dem Bericht: Knapp 70 Prozent des Zuwachses resultierten aus Wertveränderungen bei Aktien- und Anleihebeständen.

Von einer „gerechten“ Vermögensverteilung ist die Welt laut Allianz noch weit entfernt: Die reichsten zehn Prozent vereinen 79 Prozent des Nettogeldvermögens auf sich.

Österreich mit geringer Rendite

Die Menschen brachten zwei Drittel ihrer Ersparnisse zur Bank. „Das Sparverhalten der Privatanleger ist weiterhin von großer Risikoscheu geprägt“, stellte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise fest. Durch die Geldentwertung dürften allein die Sparer in den Industrieländern im vergangenen Jahr Einbußen in Höhe von rund 300 Mrd. Euro erlitten haben, schätzt Heise.

Bei der Vermögensveranlagung erweisen sich Österreicher der Studie zufolge als konservativ: Das Geld wird auf die Bank getragen und nicht in Wertpapiere investiert. Nirgendwo im Euro-Raum ist die durchschnittliche Rendite des Geldvermögens laut Allianz deshalb auch niedriger als in Österreich - sie lag 2016 bei 2,6 Prozent.

Kleinster Schuldenstand hierzulande

Die weltweiten Verbindlichkeiten der privaten Haushalte legten im Vorjahr mit einem Zuwachs gegenüber 2015 von 5,5 Prozent auf knapp 41 Billionen Euro so kräftig zu wie seit 2007 nicht - besonders stark war der Anstieg bei den chinesischen Haushalten mit einem Plus von 23 Prozent.

Die globalen Schulden weiteten sich im Vorjahr erstmals seit 2009 stärker aus als die nominale Wirtschaftsleistung. Dadurch erhöhte sich die weltweite Schuldenstandsquote (Verbindlichkeiten in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) um knapp einen Prozentpunkt auf 64,6 Prozent. Österreich weist hier mit 52,8 Prozent den niedrigsten Wert in Westeuropa aus.