Jordanien beklagt mangelnde Flüchtlingshilfe
Der jordanische Kronprinz Hussein bin Abdullah hat die seiner Ansicht nach zu geringe Flüchtlingshilfe anderer Länder beklagt. „Wie kann es sein, dass ein Land wie Jordanien Millionen verzweifelten Menschen ein bescheidenes Zuhause gibt, während reichere Länder rund um die Welt herumstreiten, Tausende anzunehmen?“, sagte Abdullah gestern in einer Rede bei der UNO-Generaldebatte in New York. Die Welt müsse eine Entscheidung treffen.
Dem UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) zufolge haben Jordanien und der Libanon pro Kopf die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Mitte 2016 lebten in dem Nachbarland Syriens fast 692.000 Flüchtlinge.
Die Weltgemeinschaft habe vergangenes Jahr nahezu 1,7 Billionen Dollar (1,4 Billionen Euro) für Rüstung ausgegeben, den UNO-Appell für die Hilfe für syrische Flüchtlinge und deren Gastgeberländer wie Jordanien aber um 1,7 Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro) verfehlt. „Wie kann es sein, dass ein so kleines Land wie unseres angesichts solch niederschmetternden Elends kämpft, nur um gesagt zu bekommen, dass seine Freunde an Spendenmüdigkeit leiden?“, fragte Abdullah.