Spitzenkoch Bras hat von Michelin-Sternen genug
Der französische Spitzenkoch Sebastien Bras will seine drei Michelin-Sterne zurückgeben. Die höchste Auszeichnung des renommierten Restaurantführers bedeute zu viel „Druck“, sagte der 46-Jährige heute. Er habe Michelin deswegen gebeten, in der nächsten Ausgabe nicht mehr aufgeführt zu werden.

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„Man wird zwei- bis dreimal pro Jahr kontrolliert“, sagte der Chefkoch des in Laguiole in der Auvergne gelegenen Gourmetrestaurants „Le Suquet“. „Man weiß nie, wann. Jeder Teller kann kontrolliert werden. Das heißt, dass jeden Tag einer der 500 Teller bewertet werden kann, die die Küche verlassen.“
Suche nach „neuem Sinn“
Er wolle seinem Leben und seiner Arbeit nun einen „neuen Sinn“ geben, sagte Bras. Er wolle weiter Spitzenküche bieten, dabei aber „freier“ sein. „Vielleicht werde ich an Bekanntheit verlieren, aber ich akzeptiere das.“
Der Koch, dessen Vater Michel Bras 1999 den dritten Stern für „Le Suquet“ erobert hatte, erinnerte auch an den Suizid des Dreisternekochs Bernard Loiseau im Jahr 2003. Das Drama war damals auf den enorm hohen Druck bei Bewertungen von Spitzenrestaurants zurückgeführt worden.