„Schaffen das nicht alleine“
Während mit „Maria“ bereits der nächste Hurrikan Teile der Karibik in Angst und Schrecken versetzt, haben zahlreiche von Hurrikan „Irma“ schwer getroffene Länder in der Karibik bei den Vereinten Nationen um humanitäre und finanzielle Hilfe der internationalen Gemeinschaft gebeten.
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Alleine der Wiederaufbau der „schrecklich zerstörten“ Insel Barbuda werde vorläufigen Schätzungen zufolge rund 300 Millionen Dollar (etwa 250 Mio. Euro) kosten. Das sagte der Generalgouverneur von Antigua und Barbuda, Rodney Williams, am Montag in New York bei einem Treffen zu den Folgen von „Irma“. „Das sind mehr als 20 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts. Wir können Barbuda nicht alleine wiederaufbauen.“
Weil derzeit mit „Maria“ schon wieder ein Hurrikan die Inseln bedroht, musste Premierminister Gaston Browne seine Reise nach New York verschieben und sich von Gouverneur Williams vertreten lassen. Barbuda sei inzwischen komplett evakuiert worden, sagte Williams.
„Alles muss neu gebaut werden“
„Zum ersten Mal in mehr als 300 Jahren lebt kein einziger Mensch mehr auf Barbuda. Eine komplette Gesellschaft ist aus ihrer Heimat gerissen worden, aus ihren Besitztümern und aus allem, was sie als Volk definiert. Alles muss neu gebaut werden“, so Williams. Die traumatisierten Bewohner von Barbuda seien alle nach Antigua gebracht worden, wo beispielsweise 500 Kinder jetzt in das dortige Schulsystem eingegliedert worden seien.
Guterres sichert Hilfe zu
Auch Vertreter der Dominikanischen Republik, von den Bahamas und aus Kuba berichteten von verheerenden Schäden in ihren Ländern. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres versprach die Unterstützung der Vereinten Nationen und forderte eine Verbesserung der Vorbeugungsmaßnahmen für Wirbelstürme. „Wenn wir nicht besser darin werden, uns auf Stürme vorzubereiten, ihre Auswirkungen zu mildern und uns von ihnen zu erholen, werden sie unsere Gesellschaften, Inseln und ganze Länder weiter zerstören.“
Schäden für Versicherungen bei 50 Mrd.
Die Versicherungswirtschaft kostete „Irma“ nach Schätzungen der Ratingagentur Fitch zwischen 25 und 50 Milliarden Dollar (bis zu 42 Mrd. Euro). Das dürfte sich jedoch in naher Zukunft nicht auf die Einstufung der Bonität der Versicherer auswirken, teilte Fitch am Montag mit.
Konkurrent Moody’s bezifferte die versicherten Schäden durch „Irma“ und Hurrikan „Harvey“ auf 150 bis 200 Milliarden Dollar (bis zu 167 Mrd. Euro). Hurrikan „Irma“ hatte vor rund zwei Wochen die Karibik heimgesucht, bevor er über den US-Staat Florida zog. Mehr als 80 Menschen kamen insgesamt ums Leben, mehr als die Hälfte von ihnen in der Karibik.
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