Bieterfrist für Air Berlin abgelaufen: Lauda an Bord
Mehrere Interessenten haben bis zum Ablauf der Frist gestern Nachmittag ihre Angebote für die insolvente deutsche Fluglinie Air Berlin oder Teile davon eingereicht.
Endgültige Entscheidungen zum Verkauf sollen am 25. September fallen - und damit einen Tag nach der deutschen Bundestagswahl. Als Favorit gilt die Lufthansa, die nach eigenen Angaben ein Offert abgab, ohne jedoch Details zu nennen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll Deutschlands größte Fluggesellschaft für 70 bis 90 der gut 140 Maschinen einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag bieten.
Der Verkauf von Air Berlin gilt als politisch heikel - nicht zuletzt, weil die Fluggesellschaft seit ihrer Insolvenz Mitte August nur noch mit einem umstrittenen Staatskredit über 150 Millionen Euro weiterfliegen kann. „Das rege Investoreninteresse spricht für Air Berlin“, teilte Vorstandschef Thomas Winkelmann mit.
Täglich Verluste in Millionenhöhe
Der Sachwalter für Air Berlin, Lucas Flöther, nimmt nun mit seinem Team die Angebote unter die Lupe. Die Zeit drängt, denn die Airline macht wegen sinkender Buchungen täglich mehrere Millionen Euro Verlust. Damit stellt sich die Frage, ob die Finanzhilfen der Steuerzahler ausreichen, bis die Kartellbehörden grünes Licht geben und die Restrukturierung beginnen kann. Möglicherweise müssen die Bieter also noch Geld zuschießen.
Auch Niki Lauda machte seine Ankündigung wahr und legte zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dessen Tochter Condor ein Angebot. „Wir haben geboten“, bestätigte Lauda. Wie das Angebot des Konsortiums im Detail lautet, sagte er nicht.
Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hatte bereits ein Angebot eingereicht.Die Berliner Logistikfirma Zeitfracht bietet für die Frachttochter Leisure Cargo, die Regionalflugtochter Walter (LGW) und die Air-Berlin-Technik. Einem Medienbericht zufolge hat auch der frühere Energiemanager Utz Claassen ein „Angebot zur Komplettübernahme“ vorgelegt.
Fristverlängerung für chinesischen Bieter
Der chinesische Unternehmer Jonathan Pang von der Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern beantragte eine Woche Fristverlängerung- sie wurde ihm bis zum 21. September gewährt.