Deutsche Bundeswehr rettet vor Libyen 134 Flüchtlinge

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Ein Kriegsschiff der deutschen Bundeswehr hat im Mittelmeer 134 Flüchtlinge von einem in Seenot geratenen Schlauchboot gerettet. Die Aktion fand gestern etwa 40 Kilometer nördlich der libyschen Küste statt, wie das Verteidigungsministerium heute in Berlin mitteilte.

Die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ steuerte anschließend den italienischen Hafen Augusta an, wo die Flüchtlinge den Behörden übergeben werden sollten. Die deutsche Marine beteiligt sich seit 2015 im Rahmen der EU-Operation „Sophia“ an der Schlepperbekämpfung im Mittelmeer und hat seitdem insgesamt 21.492 Menschen aus Seenot gerettet.

Syrer bereits in der Minderzahl

Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind in diesem Jahr bisher rund 129.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet. Mehr als 100.000 von ihnen kamen in Italien an. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl der Flüchtlinge bei 363.000, 2015 kamen mehr als eine Million.

Die meisten Flüchtlinge und Migranten kommen inzwischen aus den afrikanischen Ländern Nigeria, Guinea und Elfenbeinküste. Das Bürgerkriegsland Syrien liegt nur noch auf Platz fünf der Herkunftsländer - hinter Bangladesch. Mindestens 2.428 Menschen starben bisher in diesem Jahr auf der Flucht über das Mittelmeer oder gelten als vermisst.